Warnung vor neuem Industrieprojekt

Blick auf den Tiefseehafen Laem Chabang, in dessen Umfeld ein neuer Hafen und Anlagen der Petrochemie-Industrie entstehen sollen. epa/Rungroj Yongrit
Blick auf den Tiefseehafen Laem Chabang, in dessen Umfeld ein neuer Hafen und Anlagen der Petrochemie-Industrie entstehen sollen. epa/Rungroj Yongrit

PATTAYA: Das umstrittene Projekt in Laem Chabang nahe Pattaya, einen neuen Hafen und neue Fabriken der Petrochemie-Indus­trie auf einem durch Landaufschüttung gewonnenem Grundstück zu errichten, soll nach Aussage der Regierung einer strengen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden.

Vorgesehen ist die industrielle Entwicklung auf einer 1.000 bis 3.000 Rai großen Fläche im Meer, weshalb die Projektentwickler nicht um die Durchführung einer UVP herumkommen werden, betont Wijarn Simachaya, Staatsekretär für natürliche Ressourcen und Umwelt, in der „Bangkok Post“. Gemäß Wijarn werden in der UVP Umsetzungsmöglichkeiten entwickelt mit dem Ziel, schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern, besonders auch im Hinblick auf die Korallenriffe entlang der Ostküste des Landes.

Umweltaktivist Srisuwan Janya betrachtet den Plan kritisch. Er warnt vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Meeresressourcen, die Küstenfischerei und den Tourismus nahe Laem Chabang, falls das Projekt grünes Licht erhält. Srisuwan, der auch Präsident der „Stop Global Warning Association“ ist, befürchtet, dass zugunsten der ausländischen Investoren entschieden werden könnte, was einen Verstoß gegen die Verfassung darstellen würde.

Das Projekt sieht den Bau von Kunststoffpelletanlagen vor, und somit ein Industrievorhaben, das nicht im Einklang mit den Auflagen vom Östlichen Wirtschaftskorridor („Eastern Economic Corridor“/ EEC) steht. Im Rahmen des EEC-Projekts will die Regierung Teile der drei Provinzen Chonburi, Rayong und Chachoengsao zu einer Drehscheibe für die Hightech-Industrie entwickeln, einschließlich Fabriken für Autos der nächsten Generation und intelligenter Elektronik.

Laut Staatssekretär Simachaya befindet sich das Landaufschüttungsprojekt der Petrochemie-Industrie nur etwa zehn Kilometer entfernt von einem 271 Rai großen Korallenriff nahe Koh Si Chang, einer bei Tagesausflüglern und Touris­ten aus Bangkok und Pattaya beliebten Ferieninsel. Obwohl das Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt keine Entscheidung im Genehmigungsverfahren des Projekts treffen kann, ist es gesetzlich befugt, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern, erklärt Ministeriumssprecher Sophon Thongdi.

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Leserkommentare

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Hans Wopalensky 23.09.19 10:20
China der ausländische Investor?
Ich nehme an, der ausländische Investor wäre China? Grundsätzlich würde das in die Seidenstraßen Initiative passen. Thailand sollte aufpassen, nicht in finanzielle Abhangigkeit zu geraten und dafür die Natur zu opfern. Grundsätzlich werden wir den technischen Fortschritt und die Globalisierung (leider) nicht stoppen.
Jurgen Steinhoff 23.09.19 10:16
Tourismus gegen "schmutzige" Industrieanlage
Und ich dachte, dass Pattaya einer der wichtigsten Plätze in Thailand für den Tourismus ist. Noch mehr verschmutzte Strände und Meeresabschnitte direkt vor der Haustür Pattayas - ist das der richtige Weg zu gehen? Das Gegenteil ist wichtig; sauberes Wasser. Kläranlagen und eine gute Müllentsorgung - nur das kann eine positive Zukunft für Pattaya und den lohnenden Tourismus mit seinen Geldeinnahmen ausmachen. Mehr Flächen dür die Industri kann man günstiger an anderen Orten finden.
Rudolf Eichmann 23.09.19 01:51
Indusrtieprojekt
Es geht hier doch nicht um Koordinaten sondern um das Projekt. Wenn es fertig ist kommen hunderte Schiffe im Monat, und jedes Schiff fährt mit Verschmutztem Diesel. Also wird das Meer nicht sauberer sondern noch mehr verschmutzt. Was sind da schon 10-20 Kilometer von einer Ferien-Insel entfernt, das ist danach ALLES Verschmutzt. Denkt an meine Worte!!!