Wall Street: Weitere Rekorde jetzt auch für den Nasdaq 100

Foto: Freepik/Tzido
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NEW YORK: Angetrieben von der gut laufenden Berichtssaison ist die jüngste Rekordjagd an den New Yorker Börsen am Dienstag weiter gegangen. Nach einer siebenwöchigen Durststrecke des Nasdaq 100 erfasste sie nun auch den technologielastigen Auswahlindex, der vor einer Schar von Quartalszahlen großer US-Tech-Konzerne in der Spitze bis auf knapp 15.711 Punkte stieg. Allgemein ließ der Schwung bei den New Yorker Indizes im Verlauf aber merklich nach. Der Nasdaq-Index gewann am Ende noch 0,29 Prozent auf 15.559,49 Zähler.

Die stärker auf Standardwerte fokussierten Indizes konnten ihre Rally fortsetzen, sie klettern seit Tagen schon von Bestmarke zu Bestmarke. Der Dow Jones Industrial rückte zwischenzeitlich nah an die 35.900 Punkte heran, konnte sich aber nur knapp im Plus ins Ziel retten. Am Ende gewann er noch 0,04 Prozent auf 35.756,88 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verblieb am Dienstag mit 4574,79 Zählern mit 0,18 Prozent im Plus.

Der Anstieg des Nasdaq-Barometers wurde angeführt von einer anhaltenden Rekordrally beim Chipkonzern Nvidia, dessen Aktien zeitweise erstmals die Marke von 250 US-Dollar überschritten. Um 6,7 Prozent legte der Kurs hier zuletzt noch zu. Früh konnte auch Tesla seine Rally fortsetzen mit einem Lauf bis an die Marke von 1100 Dollar. Dann aber setzten Gewinnmitnahmen ein, der Kurs rutschte mit 0,6 Prozent ins Minus.

Die Berichtssaison der Unternehmen ist in vollem Gange - und Börsianer merkten an, dass sie bislang mehr gute als schlechte Nachrichten geliefert habe. Laut den Experten des Charttechnik-Magazins Index-Radar rückt nun beim Dow mit den 36.000 Punkten die nächste Tausenderschwelle in Reichweite. Allerdings blieben die kürzlich noch dominierenden Inflations-, Wachstums- und Corona-Sorgen bei den Anlegern weiter präsent.

Am Vortag hatte es nachbörslich schon die Zahlen von Facebook gegeben, die bei Anlegern aber nicht gut ankamen: Der Kurs rutschte um 3,9 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mai ab. Im dritten Quartal verfehlte der Konzern beim Umsatz die Erwartungen der Analysten. Da half es auch nicht, dass 50 Milliarden Dollar schwere Aktienrückkäufe angekündigt wurden.

Deutlich besser erging es da den Anlegern des Paketdienstes UPS, dem eine starke Nachfrage einen überraschend starken Gewinnsprung bescherte. Die Anteilscheine des Logistikers, der auch für das laufende Gesamtjahr etwas optimistischer wird, rückten um sieben Prozent vor. Sie erreichten zwischenzeitlich Rekordniveau.

Mit General Electric erhöhte außerdem eine US-Industrieikone nach einem besser als erwartet ausgefallenen dritten Quartal ihre Jahresziele. Der Kurs profitierte davon mit einem Anstieg um zwei Prozent. Zeitweise erreichte die Aktie über der 110-Dollar-Marke den höchsten Stand seit Mitte Juni.

Die Aktionäre des Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns Lockheed Martin mussten hingegen einen Kursrutsch um 11,8 Prozent hinnehmen, weil das Unternehmen 2022 mit einem Umsatzrückgang rechnet. Davon erfasst wurden auch andere Branchenwerte wie etwa Boeing, die mit minus 1,4 Prozent einer der schlechtesten Dow-Werte waren.

Noch größere Verluste mussten im Dow vor allem die Aktionäre von Intel einstecken. Nach einer Abstufung auf «Market-Perform» durch die Experten von BMO Capital setzten die Aktien des Chipkonzerns ihre Talfahrt mit einem Kursrutsch um 2,3 Prozent fort - ganz im Gegensatz zu jenen des Konkurrenten Nvidia. Kurzzeitig wurden am Dienstag weniger als 48 Dollar für die Anteile gezahlt, was ein Jahrestief bedeutete.

Zu guter Letzt sorgte noch ein aufgegebenes Übernahmevorhaben für Bewegung. Die Anleger des Wettspielanbieters Draftkings reagierten erleichtert darauf, dass auf ein finales Angebot für den britischen Wettbewerber Entain verzichtet wird. Der Draftkings-Kurs legte um 4,1 Prozent zu.

Der Euro pendelte am Dienstag um die Marke von 1,16 US-Dollar. Zuletzt wurden im New Yorker Handel 1,1599 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1618 (Montag: 1,1603) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8607 (0,8619) Euro.

US-Staatsanleihen haben sich am Dienstag weiter robust entwickelt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries legte zuletzt um 0,04 Prozent auf 130,61 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Papiere sank im Gegenzug auf 1,61 Prozent.

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