Wall Street: Dow stagniert bei steigenden Renditen

NEW YORK: Nach einer starken Vorwoche ist am Montag an der Wall Street wieder Tristesse eingekehrt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss nach einem lethargischen, an Impulsen armen Handel mit 0,20 Prozent im Minus bei 31.438,26 Punkten. Robuste Daten aus der US-Industrie stützen Ökonomen zufolge die Erwartung rasch und kräftig steigender Zinsen in den USA. Am Anleihemarkt stiegen denn auch die Renditen wieder, das hielt die Aktienkurse zurück.

Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,81 Prozent auf 12.008,24 Zähler. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,30 Prozent auf 3900,11 Zähler.

Im Mai stiegen die Auftragsdaten für langlebige Güter aus der US-Industrie stärker als erwartet. Laut der Landesbank Helaba untermauern die Zahlen die Zinserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Eine solide Konjunktur ermögliche «einen schnellen geldpolitischen Straffungsprozess, um die Inflation in den Griff zu bekommen».

Bei Einzelwerten lag der Fokus auf Handelsplattformen, die sich bei privaten Börsenspekulanten großer Beliebtheit erfreuen. Die Experten von Goldman Sachs äußerten sich pessimistisch zur Krypto-Plattform Coinbase wegen der anhaltenden Turbulenzen bei Kryptowährungen. Sie gaben zugleich ihre bisherige Verkaufsempfehlung für den Broker Robinhood auf, dessen Chancen und Risiken Analyst Will Nance nun im Gleichgewicht sieht. Coinbase sackten um fast elf Prozent ab, während sich Robinhood um 14 Prozent verteuerten. Hier kursierten zudem vage Spekulationen um eine Übernahme.

Einen Blick wert waren auch die Anteilsscheine von Biontech mit einem Anstieg um mehr als sieben Prozent. Der Corona-Impfstoffpionier hatte am Wochenende gemeinsam mit dem Partner Pfizer davon berichtet, dass ein angepasstes Vakzin gegen die Omikron-Variante eine gute Immunantwort ergeben hat.

Kursgewinne verzeichneten die Aktien aus dem Energiesektor, angetrieben von steigenden Ölpreisen. Die Aufschläge von Exxon Mobil, Chevron und ConocoPhillips lagen zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI setzte sich am Montag weiter von der 100-Dollar-Marke nach oben ab.

Bei McDonald's gibt es derweil bald einen neuen Finanzchef. Die Nachricht, dass mit Ian Borden ein Manager aus den eigenen Reihen im September das Amt von Kevin Ozan übernehmen wird, ließ die Anleger aber kalt: Die Aktien der Fastfood-Kette gaben um 0,4 Prozent nach.

Der Euro legte am Montag zu und wurde zuletzt mit 1,0582 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0572 (Freitag: 1,0524) Dollar festgesetzt.

US-Staatsanleihen gaben nach, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,47 Prozent auf 116,80 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,20 Prozent.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.