Wall Street: Dow legt freundlichen Wochenauftakt hin

NEW YORK: Nach einer schwachen Vorwoche haben sich die Kurse an der Wall Street am Montag etwas stabilisiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,76 Prozent zu auf 34.869,63 Punkte zu. Börsianern zufolge ist der Dow nach zuletzt fünf schwachen Handelstagen und dem Rückfall auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten nun reif für eine zumindest vorübergehende Erholung. Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sprach von einem «anständigen Start in die Woche».

Der breiter gefasste S&P 500 blieb mit einem Gewinn von 0,23 Prozent auf 4468,73 Punkte hinter dem Dow zurück. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,04 Prozent niedriger bei 15.434,50 Punkten. Beobachter begründeten die überwiegend verhaltenen Bewegungen mit einem Mangel an Impulsen. Auch am US-Anleihenmarkt tat sich zum Wochenauftakt kaum etwas.

Der Fokus der Investoren liegt auf den am Dienstag anstehenden Verbraucherpreisen, die als wichtiges Kriterium für die Geldpolitik der US-Notenbank gelten. Die Währungshüter treffen sich in der kommenden Woche zum nächsten Zinsentscheid. Dieser wird mit Spannung erwartet, denn die Notenbank Fed hatte zuletzt signalisiert, ihr Anleihekaufprogramm zurückzufahren. Sollte sich die Inflation in den USA entgegen den Erwartungen der Fed nicht als hartnäckig erweisen, dann drohe ein rascheres Ende des billigen Geldes von der Fed, warnte Oanda-Analyst Erlam. Dann könnten die Märkte unter Druck geraten.

Unterstützung erhielten die Börsenbarometer von den Rohstoffaktien, die teils stark zulegten. Sie profitierten von steigenden Preisen für Öl und Gas. So kletterte der Erdgaspreis um mehr als fünf Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang 2014. Die Aktien der Ölkonzerne Chevron, ExxonMobil , ConocoPhilips und Occidental Petroleum stiegen um bis zu fast 7 Prozent. Die Papiere des Ölfeldausrüsters Schlumberger legten um 5 Prozent zu.

Thema an den Börsen bleibt derweil die Regulierungsoffensive Chinas. Laut einem Bericht der «Financial Times» will die chinesische Regierung in einer weiteren Machtdemonstration den Zahlungsdienst Alipay zerschlagen, der eine Tochter des Internet-Giganten Ant Group ist, einer Beteiligung des Tech-Konzerns Alibaba. Die in New York gelisteten Alibaba-Aktien reagierten darauf mit einem Abschlag von 1,6 Prozent.

Für Bewegung sorgte außerdem eine Wiederaufnahme der Bewertung von Internet-Großkonzernen durch die US-Bank Goldman Sachs. Deren Experte Eric Sheridan startete unter anderem die Bewertung von Alphabet, Facebook, Amazon und Uber mit Kaufempfehlungen. Profitieren konnten davon jedoch nur die Kurse der Google-Holding Alphabet und von Uber. Sheridans Verkaufsempfehlungen sind Twitter und Airbnb, die jeweils um rund drei Prozent nachgaben.

Auch im Anleihenhandel tat sich zum Wochenbeginn wenig. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) legte um 0,12 Prozent auf 133,31 Punkte leicht zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe betrug 1,32 Prozent. Der Euro bewegte sich im US-Handel ebenfalls nur wenig. Zum US-Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,1808 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1780 (Freitag: 1,1841) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8489 (0,8445) Euro gekostet.

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