«Wahnsinn» gegen Augsburg

Frankfurt feiert Chandler und Kostic

Der Frankfurter Timothy Chandler (M) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Makoto Hasebe (l) und Martin Hinteregger (r). Der Augsburger Ruben Vargas (2.vl) steht auf dem Platz. Foto: Thomas Frey/Dpa
Der Frankfurter Timothy Chandler (M) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Makoto Hasebe (l) und Martin Hinteregger (r). Der Augsburger Ruben Vargas (2.vl) steht auf dem Platz. Foto: Thomas Frey/Dpa

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Eintracht Frankfurt hat einen Lauf. Die Hessen gewinnen auch gegen den FC Augsburg. Den Sieg am Freitagabend sichert ein Spieler, der in dieser Saison bereits jetzt so oft wie noch nie in seiner Profi-Karriere getroffen hat.

Angeführt vom bärenstarken Timothy Chandler hat Eintracht Frankfurt die Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga auch gegen den FC Augsburg fortgesetzt. Die Hessen gewannen am Freitagabend mit 5:0 (1:0) und überholten die Gäste in der Tabelle. Chandler (37. und 48.) mit seinem ersten Doppelpack, André Silva (55.) und der ebenfalls spielbestimmende Filip Kostic (89. und 90.) sorgten für den dritten Sieg im vierten Ligaspiel nach der Winterpause - unter der Woche war der Europa-League-Starter zudem ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen.

«Das ist wirklich ein unglaubliches Gefühl. Ich hoffe, dass noch ein paar mehr Tore dazukommen», sagte Chandler beim Streamingdienst «DAZN» nach dem Spiel. «Mein erster Doppelpack in der Bundesliga. Wahnsinn!» Sportvorstand Fredi Bobic äußerte: «Das war ein sehr guter Auftritt gegen einen Gegner, gegen den wir nicht gern spielen. Das ist ein klares Statement, das tut uns unglaublich gut.»

Der FCA, der vier der vorausgegangenen fünf Bundesligaduelle gegen Frankfurt gewonnen hatte, kassierte vor 48.800 Zuschauern dagegen die bereits dritte Pleite im Jahr 2020 und rutschte auf Platz elf ab. Die Eintracht ist Neunter. «Wenn man 0:5 verliert, egal gegen wen, ist es immer schwer», sagte Alfred Finnbogason. «Uns erwartet eine lange Reise zurück nach Augsburg, da können wir uns Gedanken machen.»

Der Eintracht war das gesteigerte Selbstvertrauen nach dem guten Start ins neue Jahr deutlich anzumerken. In der Abwehr agierte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter drei Tage nach dem Pokal-Coup gegen RB Leipzig zu Beginn aber etwas wackelig. Nach einem starken Pass von Florian Niederlechner kam Ruben Vargas plötzlich frei vor Kevin Trapp zum Abschluss, der Frankfurter Torwart parierte aber gut (9.).

In Martin Hinteregger und Dominik Kohr bot Hütter zwei frühere Augsburger in der Anfangsformation auf, dazu feierte der aus Leipzig gekommene Winter-Neuzugang Stefan Ilsanker sein Debüt in der Startelf. Der Österreicher, der die Frankfurter Fans vor zwei Jahren als «Vollidioten» bezeichnet hatte, musste nach einer halben Stunde in die Innenverteidigung rücken, nachdem Kapitän David Abraham offenbar angeschlagen vom Platz musste.

Für den Abwehrchef kam Makoto Hasebe, der das Eintracht-Spiel von der Sechserposition aus ordnen sollte. Offensiv wurde die Eintracht im Anschluss stärker. Meist über Kostic und Chandler, der bereits in der Vorwoche mit seinem späten Treffer zum 1:1 in Düsseldorf geglänzt hatte, wurde es gefährlich für den FCA, der nach dem Rückstand keine Antworten fand. Chandler feierte seine Saisontreffer drei und vier - bisher waren es maximal zwei pro Spielzeit.

Seinen ersten Treffer erzielte der 29-Jährige mit einem starken Rechtsschuss nach Vorlage von Kohr, den zweiten per Kopf nach einer Kostic-Ecke, bei der Augsburgs nach einer Grippe in die Startelf zurückgekehrte Torwart Tomas Koubek nicht den souveränsten Eindruck machte.

Zwar kamen die Gäste zwischenzeitlich auch zu Chancen. Top-Torjäger Niederlechner (40., 79. und 86.) und der nach drei Monaten Startelfpause wieder von Beginn an spielende Finnbogason (45.+1) scheiterten an Trapp. Nach dem Kopfballtor von Silva, der in der 75. Minute das 4:0 verpasste, fehlte der Mannschaft von Trainer Martin Schmidt aber der Zugriff auf die nun sehr ballsicher spielenden Gastgeber. Kurz vor Schluss krönte auch Kostic sein starkes Spiel.

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