Wahldebatte endet mit Eklat

Der regionale Präsidentschaftskandidat von Unidas Podemos, Pablo Iglesias, nimmt an der Wahldebatte in Madrid teil. Foto: epa/Juanjo Martin
Der regionale Präsidentschaftskandidat von Unidas Podemos, Pablo Iglesias, nimmt an der Wahldebatte in Madrid teil. Foto: epa/Juanjo Martin

MADRID: Eine Live-Debatte im spanischen Radiosender Cadena Ser vor der Regionalwahl in der Region Madrid ist am Freitag nach einem heftigen Wortgefecht abgebrochen worden. Der Spitzenkandidat der linken Partei Unidas Podemos und frühere spanische Vizeregierungschef Pablo Iglesias verließ die Runde erbost wegen Äußerungen der Kandidatin der rechtspopulistischen Partei Vox, Rocío Monasterio.

Sie hatte Zweifel geäußert, dass Iglesias ebenso wie der Innenminister und die Polizeichefin tatsächlich eine Morddrohung gegen sich und seine Familie in Form von per Post zugesandten Kugeln erhalten habe. Iglesias forderte sie auf, das zurückzunehmen, sonst werde er die Diskussion verlassen. Lächelnd antwortete die Vox-Politikerin: «Wenn Du Mut hast, steh doch auf und verschwinde. Komm schon, ich bin froh, dass du gehst.»

Die Moderatorin der Debatte, Àngels Barceló, versuchte noch, Iglesias zum Bleiben zu bewegen und sich «gegen die Provokation der Ultrarechten» zu verteidigen. Zugleich rief sie der Vox-Kandidatin zu, «dies sei hier kein Spektakel, sondern eine Diskussion unter Demokraten». Daraufhin warf ihr Monasterio vor, sie sei «parteiisch».

Iglesias erklärte, er werde von nun an überhaupt nicht mehr mit «Ultrarechten» diskutieren, die mit solchen Debatten nur hoffähig gemacht würden. Die anderen Kandidaten diskutierten noch eine zeitlang weiter und brachen die Debatte dann auch ab. Monasterio bezeichnete sich als Opfer einer «Diktatur» des Senders.

Die Regierungschefin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso von der konservativen Volkspartei (PP), hatte nicht an der Debatte teilgenommen. Umfragen zufolge dürfte sie bei der Wahl am 4. Mai zwar die meisten Stimmen holen, könnte jedoch auf eine Tolerierung durch Vox angewiesen sein.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.