Wagner-Propagandist im Tschad festgenommen

Foto: Freepik
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N'DJAMENA: Vier Festnahmen im zentralafrikanischen Tschad sorgen für Ärger in Moskau, wo man bisher gute Beziehungen nach N'Djamena pflegte. Einer der Männer ist auch der EU bekannt.

Die Festnahme dreier Russen im Tschad sorgt für Verstimmung zwischen Moskau und dem zentralafrikanischen Land. Bei zwei der Festgenommenen handelt es sich um Maxim Schugalej, der von der EU als Propagandist für die Söldnergruppe Wagner sanktioniert wird und seinen Mitarbeiter Samer Sueijfan. Die beiden Männer, bei denen es sich nach russischen Angaben um einen Soziologen und seinen Übersetzer handelt, saßen schon gemeinsam in Libyen wegen des Vorwurfs der Wahlmanipulation in Haft.

Nach Angaben aus Moskau wurden die beiden am 19. September bei der Einreise in den Tschad am Flughafen festgehalten. Am 21. September seien der dritte Russe sowie ein vierter Mann belorussischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden. Tschads Botschafter in Moskau sagte am Dienstag der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge, dass die Männer rasch an die russischen Behörden übergeben werden sollten. Zuvor hatte sich das russische Außenministerium für ihre Freilassung eingesetzt.

Was den Männern vorgeworfen wurde, blieb unklar. Schugalej und Sueijfan waren im Mai im Tschad noch als Wahlbeobachter aufgetreten und hatten sich mit Unterstützern des dann gewählten Präsidenten Mahamat Idriss Déby Itno gezeigt, deren Wahl sie anders als viele Experten als anstandslos bezeichnet hatten.

Der Tschad, der trotz zunehmender antiwestlicher Stimmung in der Sahelzone weiterhin eng mit Frankreich zusammenarbeitet, liegt an einer wichtigen Schnittstelle zwischen mehreren Konfliktstaaten, in denen die Wagner-Gruppe aktiv ist oder Russland eine zunehmend große Rolle spielt. Im Januar hatte Déby, damals noch als Übergangspräsident nach einem Staatsstreich nach dem Tod seines Vaters, Kremlchef Wladimir Putin besucht.

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