VW-Chef Diess: «Gute Vorschläge» zu autonomem Fahren und Vernetzung

Foto: Volkswagen
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WOLFSBURG: VW-Konzernchef Herbert Diess hält die Beschlüsse des «Autogipfels» für einen wichtigen Beitrag, um Deutschland bei Zukunftstechnologien besser in Position zu bringen. Die diskutierten Ziele zum autonomen Fahren seien ein nötiger Schritt, betonte der Manager am Mittwoch. «Es ist wichtig, dass wir den Anschluss an die relativ offene Regulierung in den USA und China nicht verlieren.»

Bei dem Spitzengespräch von Branchenvertretern, Bundesregierung und Ministerpräsidenten am Dienstagabend war unter anderem der Plan formuliert worden, dass die Bundesrepublik in den kommenden Jahren eine «Führungsrolle beim autonomen Fahren» einnehmen soll - ein gesondertes Gesetz wird vorbereitet. Das Bundesverkehrsministerium habe dazu einen «guten Vorschlag» gemacht, wie der Grad der Automatisierung von Assistenzsystem erhöht werden könne, so Diess.

Viele Punkte sind noch recht unkonkret, es wurden vor allem Prüfaufträge bis zur nächsten Sitzung im November formuliert. Die Richtung scheint aber bereits klar: Deutschland soll laut dem Ergebnispapier der Runde «das erste Land weltweit sein, das fahrerlose Kraftfahrzeuge im Regelbetrieb sowie im gesamten nationalen Geltungsbereich erlaubt». Bis 2022 sollen Autos mit autonomen Fahrfunktionen im Normalbetrieb unterwegs sein.

VW kooperiert bei Techniken zum autonomen Fahren mit Ford. Bisher wird nur in den USA getestet. «Das werden wir jetzt überdenken, wenn sich die Bedingungen in Deutschland ändern», sagte Diess.

Zudem soll ein «Datenraum Mobilität» geschaffen werden. Hier geht es um Vereinbarungen zum schnellen und sicheren Austausch der riesigen Informationsmengen, die die Vernetzung im Verkehr mit sich bringt. Auch hierzu habe es einen «guten Vorschlag» der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften für eine Plattform gegeben, die Daten aus Auto-, Nah-, Bahn- und Flugverkehr koppeln könnte, so Diess. «Es wäre ein erster Schritt für die EU, die Datenhoheit zurückzugewinnen.»

Ergänzende Absatzhilfen für die deutsche Autoindustrie vereinbarte der «Autogipfel» nicht. Insgesamt gelte für die Ergebnisse dennoch: «Das war gestern ein gutes Arbeitstreffen mit der Kanzlerin!»

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