Vorsorgeuntersuchung auf Prostatakrebs

PSA-Test: Was Männer wissen müssen

Die PSA-Untersuchung ist eine Methode zur Messung wichtigen Indikatoren im Zusammenhang mit Prostatakrebs. Foto: angellodeco / Fotolia.com
Die PSA-Untersuchung ist eine Methode zur Messung wichtigen Indikatoren im Zusammenhang mit Prostatakrebs. Foto: angellodeco / Fotolia.com

BANGKOK: Vielen Männern verursacht der Gedanke an eine Vorsorgeuntersuchung auf prostataspezifisches Antigen (PSA) großen Stress – der sich in Panik verwandeln kann, wenn die ermittelten Werte höher sind als normal. Immerhin ist Prostatakrebs eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Und auch, wenn er normalerweise behandelbar ist, bleibt Prostatakrebs eine ernsthafte, möglicherweise tödliche Erkrankung.

Um PSA-Vorsorgeuntersuchungen und die Bedeutung von PSA-Testergebnissen besser verstehen zu können, haben wir uns an Dr. Charuspong Dissaranan gewandt, einen Spezialisten für Urologie im Bumrungrad International Hospital.

Welchen Zweck haben PSA-Vorsorgeuntersuchungen, und was bedeuten die Ergebnisse?

Wir verwenden PSA-Untersuchungen, um auf ein Protein zu testen, das auf das Vorliegen von Prostatakrebs hinweisen kann. Der PSA-Test stellt nicht fest, ob eine Krebserkrankung vorliegt oder nicht. In den Frühstadien bewirkt Prostatakrebs normalerweise keine körperlichen Symptome, lässt jedoch häufig den PSA-Wert steigen. Die PSA-Untersuchung bietet somit eine nicht-invasive Methode zur Messung eines wichtigen Indikators im Zusammenhang mit Prostatakrebs.

Wie oft sollten Männer zu einer PSA-Untersuchung gehen?

Ich empfehle in den meisten Situationen einen Test pro Jahr, besonders für Männer, die 50 Jahre oder älter sind. Wenn die ermittelten Werte höher sind als normal, schlägt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise vor, sich alle sechs Monate testen zu lassen, um nach eventuellen Veränderungen zu suchen.

Was gilt als normaler PSA-Wert?

Im Allgemeinen läge ein normaler Wert bei 4 oder niedriger. Höhere PSA-Werte können mit verschiedenen anderen Ursachen außer Krebs zusammenhängen. PSA-Werte können mit dem Alter und durch Erkrankungen wie Prostatahyperplasie (BPH), Prostatitis, Harnwegsinfektionen, eine vergrößerte oder entzündete Prostata steigen, und Prostataverletzungen können die PSA-Werte ebenfalls erhöhen. Falls der PSA-Test überdurchschnittlich hohe Werte aufweist, müssen wir weitere Untersuchungen vornehmen, um festzustellen, ob eine Krebserkrankung vorliegt oder nicht.

Ist es möglich, normale PSA-Werte zu besitzen, aber trotzdem Krebs zu haben?

Ja, man könnte normale PSA-Werte besitzen, aber trotzdem Krebs haben – wahrscheinlich in einem sehr frühen Stadium oder von einem latenten, nicht wachsenden Typ.

Ist der PSA-Test die einzige Methode, auf Prostatakrebs zu testen?

Neben dem PSA-Test testen wir auch durch die digitale rektale Untersuchung auf Krebs. Dabei fühlen wir mit einem Finger durch das Rektum, um die Pros­tata zu untersuchen und auf Knoten zu überprüfen. Wenn die Prostata glatt ist, besteht kein Verdacht auf Krebs. Wenn wir jedoch Unregelmäßigkeiten feststellen oder Knoten spüren, untersuchen wir weiter, ob möglicherweise Krebs vorliegt.

Wie lange dauert es, bis man die Ergebnisse eines PSA-Tests erhält? Und wie sieht der nächste Schritt aus?

Im Bumrungrad International Hospital liegen die Ergebnisse normalerweise nach etwa zwei Stunden vor. Wenn die PSA-Werte hoch sind, würde ich wohl eine MRT empfehlen, bei der die Prostata und deren Umgebung gescannt werden, und ein detailliertes Bild erstellt wird. Wenn die MRT eine Anomalität aufweist, ist der nächste Schritt vermutlich die Durchführung einer MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie, bei der man Gewebeproben entnimmt, die dann auf Krebszellen getestet werden.

Welche Behandlungsmethoden für Prostatakrebs stehen zur Verfügung?

Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Stadium und vom Verlauf der Krebserkrankung ab. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto mehr Optionen stehen uns zur Verfügung. Die Entfernung der Prostata ist eine Möglichkeit, jedoch müssen wir die Vorteile gegen die möglichen Nebenwirkungen abwägen, beispielsweise eine Verletzung des Schließmuskels oder der Nerven in der Umgebung, die zu Inkontinenz oder Erektionsstörungen führen können.

Eine zweite Möglichkeit ist die Behandlung mit Bestrahlungstherapie, IMRT (intensitätsmodulierter Radiotherapie) oder Brachytherapie, bei der radioaktive „Seeds“ direkt in den betroffenen Bereich der Prostata eingesetzt werden. IMRT ist eine externe Strahlentherapie, die mit Linearbeschleunigern sicher und schmerzlos präzise Strahlungsdosen zu einem Tumor transportiert und die Dosis im gesunden Gewebe in der Umgebung minimiert. Eine dritte Möglichkeit ist eine Hormonbehandlung zur Unterdrückung der Testosteronproduktion, die Krebszellen absterben lässt.

Und was geschieht, wenn der Krebs bereits erheblich fortgeschritten ist?

Prostatakrebs kann auch dann noch behandelt werden, wenn er erst in einem Spätstadium entdeckt wurde. Beispielsweise wies ein Patient, der zu einer Routinekontrolle kam, einen extrem hohen PSA-Wert von 1.500 auf. Sein Prostatakrebs hatte bereits Metastasen in anderen Körperbereichen gebildet. Wir konnten ihn erfolgreich behandeln, und er genießt immer noch eine sehr hohe Lebensqualität. Sogar in den späten Stadien von Prostatakrebs stehen uns Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Potenzial besitzen, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen.

Urologiezentrum

Im Urologiezentrum des Bumrungrad International Hospital arbeitet ein Team erfahrener Urologen, das fachkundige Beratung, Diagnose und Behandlung für eine Vielzahl urologischer und genitaler Probleme anbietet, an denen Männer und Frauen leiden. Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder einen Termin vereinbaren möchten, kontaktieren Sie das Zentrum bitte telefonisch unter +66 (0)2-011.2222, machen einen Online-Termin aus oder senden eine Anfrage per E-Mail an info@bumrungrad.com. Deutschsprachige Unterstützung ist erhältlich unter +66 (0)2-011.3029 oder infogerman@bumrungrad.com.

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