Vor Nigeria entführte Schweizer Seeleute freigelassen

BASEL/GENF (dpa) - Fünf Wochen nach dem Überfall auf ein Schweizer Frachtschiff vor der Küste Nigerias sind die letzten Besatzungsmitglieder von ihren Entführern freigelassen worden.

Das teilte die in der Sache ermittelnde Staatsanwaltschaft Basel-Stadt am Sonntag mit. Angesichts der Tatsache, dass sie fünf Wochen in der Gewalt ihrer Kidnapper waren, seien die Seeleute «bei guter Gesundheit», sagte ein Sprecher der Reederei Massoel Shipping in Genf der Deutschen Presse-Agentur. Der Freilassung waren Verhandlungen zwischen der Reederei und den Piraten vorausgegangen. Wie die Freilassung der Crew erwirkt wurde, sagte der Sprecher nicht.

Der Frachter «MV Glarus» war am 22. September 45 Seemeilen südwestlich von Bonny Island entführt worden. Das Schiff hatte nach Angaben der Reederei Getreide geladen und war zwischen Lagos und Port Harcourt unterwegs. Die Piraten seien über lange Leitern an Bord gekommen, hätten den Stacheldraht durchtrennt, der die Brücke schützte, die Kommunikationsanlagen am Schiff zerstört und zwölf der 19 Besatzungsmitglieder entführt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stammt die Crew von den Philippinen, aus der Ukraine, Kroatien, Rumänien, Slowenien und Bosnien.

Schweizer Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Piraten um Angehörige der Rebellenbewegung für die Befreiung des Nigerdeltas (Mend). Diese Rebellengruppe kämpfe für eine höhere Beteiligung der Bevölkerung des Deltas an den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der rohstoffreichen Region.

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