Vor Epsom-Pferdrennen: 19 Festnahmen

Archivbild: epa/Facundo Arrizabalaga
Archivbild: epa/Facundo Arrizabalaga

LONDON: Weil sie verdächtigt wurden, das Pferderennen Epsom Derby in England stören zu wollen, sind am Samstag 19 Menschen vorbeugend von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Ein Mann wurde zudem von Beamten überwältigt, nachdem er sich Zugang zur Rennbahn verschafft hatte, eine Frau wurde bei dem Versuch dazu gestoppt.

Das Epsom Derby Festival südwestlich von London gilt als eines der prestigeträchtigsten Pferderennen in Großbritannien. Tierrechtsaktivisten hatten trotz einer gerichtlichen Verfügung ihre Unterstützer dazu aufgerufen, die Veranstaltung durch Besetzen der Rennstrecke zu stören.

Wie die Polizei in der Grafschaft Surrey mitteilte, wurden elf Menschen bereits in den frühen Morgenstunden an zwei Wohnadressen festgenommen. Acht weitere seien gestoppt worden, als sie in einem Fahrzeug unterwegs waren. Alle seien wegen des Verdachts festgesetzt worden, sich zur «Störung der öffentlichen Ordnung» verabredet zu haben, hieß es in der Polizeimitteilung.

«Wir haben klar gemacht, dass kriminelle Aktivitäten beim Epsom Derby Festival nicht toleriert werden», sagte ein Polizeisprecher der Mitteilung zufolge. Die Festgenommenen hätten nach Erkenntnissen der Polizei geplant, die Veranstaltung auf illegale Weise zu stören, hieß es weiter.

Die Tierrechtsgruppe Animal Rising, die neben einem friedlichen Protest außerhalb des Rennbahn-Geländes ihre Unterstützer zum Besetzen der Rennbahn aufgerufen hatte, kritisierte das Vorgehen der Polizei als Holzhammer-Methode und Einschüchterung. De Polizei missbrauche ihre Macht, klagten sie. Damit könne ein Diskurs über «unser gestörtes Verhältnis zu anderen Tieren und der Natur» nicht verhindert werden, teilten die Tierschützer mit. Ihren Angaben zufolge stirbt bei den Rennen im Schnitt jeden zweiten Tag ein Pferd, beispielsweise infolge von Stürzen. Die Veranstalter warnen hingegen, das Leben von Jockeys und Pferden werde in Gefahr gebracht, wenn Demonstranten auf die Rennbahn stürmen.

Mitte April hatten Demonstranten den Start des Rennens Grand National in Aintree bei Liverpool verzögert, als sie auf die Rennstrecke stürmten. Die Polizei nahm damals insgesamt 118 Menschen fest.

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