Vor 50 Jahren stimmten Männer dem Frauenwahlrecht in der Schweiz zu

Teilnehmer der Landsgemeinde Appenzell (Kantonsratsabstimmung 27. April 2014 im Demokanton Appenzell Innerrhoden in Appenzell. Foto: epa/Ennio Leanza
Teilnehmer der Landsgemeinde Appenzell (Kantonsratsabstimmung 27. April 2014 im Demokanton Appenzell Innerrhoden in Appenzell. Foto: epa/Ennio Leanza

BERN: Die Menschen flogen schon zum Mond und die 1968er Studentenbewegung riss Barrieren der bürgerlichen Gesellschaft ein, aber in der Schweiz hatten die Frauen auf Bundesebene immer noch kein Stimmrecht. Das gestanden die Schweizer Männer den Frauen erst vor 50 Jahren bei einer Volksabstimmung zu. Sie stimmten am 7. Februar 1971 mit 65,7 Prozent dafür. Bei einer Abstimmung 1959 hatten dies noch zwei Drittel der Männer abgelehnt. In Deutschland wurde das Frauenwahlrecht 1918 durchgesetzt.

Im Kanton Appenzell Innerrhoden dauert es noch etwas länger: Frauen musste bis vor das Bundesgericht ziehen, das 1990 auch dort die politische Mitbestimmung der Frauen durchsetzte.

«Es gibt immer noch große Unterschiede im Wirtschaftsleben, die Lohngleichheit ist bei Weitem noch nicht realisiert», sagte Ruth Dreyfuss, die 1999 als erste Frau Präsidentin der Schweiz wurde, dem Sender SRF. «Ich bedaure, dass vom Willen der Politik, das voranzutreiben, nicht sehr viel zum Vorschein kommt.»

Die Geschlechterkluft war nach einer Studie der Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) 2020 in Island weltweit am kleinsten, gefolgt von Norwegen, Finnland, Schweden und Nicaragua. Deutschland lag auf Platz 10, die Schweiz auf Platz 18.

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