Von Rex Gildo bis Herr der Ringe

Was das Streaming- und Fernsehjahr 2022 bringt

Die zwölfteilige Serie „Torstraße 1“ soll im ersten Halbjahr beim Streamingdienst RTL+ kommen und später bei Vox. Foto: Stephan Zwickirsch/Tvnow/dpa
Die zwölfteilige Serie „Torstraße 1“ soll im ersten Halbjahr beim Streamingdienst RTL+ kommen und später bei Vox. Foto: Stephan Zwickirsch/Tvnow/dpa

Ein Rex-Gildo-Film, eine Mallorca-Serie, „Masked Dancer“ oder auch „Star Wars“ und „Herr der Ringe“: Eine Auswahl, was bei ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben oder auch den Streamingdiensten Netflix, Prime Video, Sky, Disney+ und Apple TV+ zu erwarten ist.

In TV und Streamingdiensten kommt im neuen Jahr wieder einiges auf die Zuschauer zu. Eine Auswahl von Höhepunkten – vom Rex-Gildo-Film über neue Historienserien aus Berlin, eine Mallorca-Serie, maskierte Tanzende bis zu Neuem aus dem Star-Wars-Universum sowie einem Game-of-Thrones-Prequel.

ARD:

Einige Jubiläen stehen im Ersten an, am 16. Januar kommt zum Beispiel der 40. Fall des populären Münster-Tatorts, der 20 Jahre alt wird. Schon 25 Jahre alt wird dagegen das Kölner Duo. Die beliebte Krankenhaussoap In aller Freundschaft startet im März in ihre 25. Staffel, in der auch die 1000. Folge ansteht. Barbara Schöneberger moderiert ab April den Showklassiker Verstehen Sie Spaß?.

Nadja Uhl und Fabian Hinrichs sind im ersten Quartal in sechs Folgen der historischen Krimiserie ZERV im Kampf gegen Verbrechen in der Wendezeit zu sehen. In der Miniserie Bonn mit Mercedes Müller, Sebastian Blomberg und Max Riemelt im zweiten Quartal geht es dagegen um rivalisierende Geheimdienste und Familiengeheimnisse zur Zeit des Kalten Krieges. Die ARD adaptiert zudem die israelische Thrillerserie „Kvodo“ unter dem Titel Euer Ehren unter anderem mit Sebastian Koch, Tobias Moretti und Paula Beer.

Die Kult-Schmunzelkrimiserie Mord mit Aussicht kehrt außerdem zurück – in der Hauptrolle nun mit Katharina Wackernagel statt Caroline Peters.

Devid Striesow, Catrin Striebeck, Anja Kling, Charly Hübner und Thomas Thieme sollen in einer Comedy-Impro-Serie zu sehen – Arbeitstitel Das Begräbnis.

Als eine von vielen sogenannten Eventserien ist für Ende 2022 außerdem ein mehrteiliger Lausitz-Krimi unter dem Arbeitstitel Lauchhammer angekündigt - benannt nach der gleichnamigen Stadt im Süden Brandenburgs. In Hauptrollen: Misel Maticevic und Odine Johne.

Regisseur Rosa von Praunheim (2.v.l), Ben Becker (l-r), Kilian Berger und Kai Schumann in der „Rex Gildo Story“. Foto: Christoph Soeder/dpa
Regisseur Rosa von Praunheim (2.v.l), Ben Becker (l-r), Kilian Berger und Kai Schumann in der „Rex Gildo Story“. Foto: Christoph Soeder/dpa

Die ARD setzt außerdem ihre Schwulenserie All You Need fort. Nach der ersten Staffel mit fünf Folgen gibt es 2022 Nachschub. Angekündigt ist für 2022 auch ein Dokudrama von Schwulenvorkämpfer Rosa von Praunheim über das tragische Leben eines ungeouteten Schlagerstars: Der letzte Tanz – Die Rex-Gildo-Story.

ZDF:

Im Zweiten ist Christian Sievers der Nachfolger von Claus Kleber beim heute-Journal (ab 10.1.), Jan Böhmermann „(ZDF Magazin Royale“) und Oliver Welke („heute-Show“) kehren am 28. Januar aus der Winterpause zurück. Das People-Magazin Leute heute feiert Anfang Februar (3.2., 17.45 Uhr) seinen 25. Geburtstag.

Auch Mehrteiler gibt es wieder einige, darunter die deutsch-deutsche Zwillingsgeschichte Der Palast (3./4./5. Januar jeweils 20.15 Uhr, schon vorher in Mediathek). Die Miniserie unter der Regie von Uli Edel spielt vor dem Hintergrund des Berliner Theaters Friedrichstadt-Palast und der geteilten Stadt. In einer Doppelrolle ist Svenja Jung zu sehen, neben etwa Anja Kling und Heino Ferch.

Zum 60. Geburtstag von Horst Lichter („Bares für Rares“) wurde dessen Leben verfilmt mit Oliver Stokowski: Horst Lichter – Keine Zeit für Arschlöcher. Ab Neujahr steht der Film in der Mediathek, am 9. Januar ist er um 20.15 Uhr in Konkurrenz zum letzten Rostocker Polizeiruf 110 mit Charly Hübner zu sehen.

Anlässlich des 80. Jahrestags der Konferenz über den millionenfachen Massenmord an den Juden Europas in einer Villa am Wannsee in Berlin zeigt das ZDF einen Film von Matti Geschonneck (Mediathek ab 20. Januar, im TV am 24. Januar um 20.15 Uhr). Die Wannseekonferenz zeigt das Geschehen anhand des von Adolf Eichmann gezeichneten „Besprechungsprotokolls“ führender Nazis vom 20. Januar 1942.

Die Katastrophenserie Sløborn über die fiktive Taubengrippe auf einer Insel hat unterdessen eine zweite Staffel bekommen. Sie ist im Januar erst in der Mediathek, dann bei ZDFneo und dann im Februar im ZDF-Hauptprogramm zu sehen.

RTL+:

Der Boom der in Berlin spielenden Historienserien („Babylon Berlin“, „Charité“, „Kudamm“-Trilogie, „Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit“, „Der Palast“) erreicht auch die RTL-Mediengruppe. In der Serie Torstraße 1 geht es um das frühere Berliner Kaufhaus Jonass und eine Liebe über gesellschaftliche Grenzen hinweg. Das Jonass-Gebäude in der Torstraße in Berlin-Mitte war später Zentrale der Hitlerjugend und zu DDR-Zeiten die SED-Zentrale. Heute befindet sich darin das Privatclub-Hotel Soho House. Die insgesamt zwölfteilige Serie soll im ersten Halbjahr beim Streamingdienst RTL+ kommen und später bei Vox.

Außerdem ist eine Fortsetzung der Kultkomödie Club Las Piranjas mit Hape Kerkeling als Animateur Edwin Öttel geplant. Die vier Folgen mit Angelika Milster und Judy Winter sollen Ende 2022 zum Streamen bei RTL+ und dann bei RTL im linearen Fernsehen zu sehen sein.

Zudem kommt die schräge achtteilige Action-Comedy-Serie Ze Network mit David Hasselhoff, Henry Hübchen, Maximilian Mundt und Lisa Marie Koroll. Die seit längerer Zeit angekündigte Serie Der König von Palma mit Henning Baum in der Hauptrolle wird außerdem veröffentlicht. Es geht um den Boom des Partytourismus an der Playa de Palma auf Mallorca Anfang der 90er, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung.

Neue Staffeln erhalten die gleichgeschlechtlichen Dating-Shows Princess Charming und Prince Charming.

Christian Sievers steht im Studio des ZDF-„heute journal“. Foto: Klaus Weddig/ZDF/dpa
Christian Sievers steht im Studio des ZDF-„heute journal“. Foto: Klaus Weddig/ZDF/dpa

RTL:

Der Privatsender setzt seine Klassiker fort, darunter das Dschungelcamp in einer an die Pandemie angepassten Form oder auch Wer wird Millionär? mit einer 3-Millionen-Euro-Woche ab 3. Januar sowie das Castingformat Deutschland sucht den Superstar – jetzt ohne Dieter Bohlen, sondern mit Toby Gad, Ilse DeLange und Florian Silbereisen in der Jury (Start 22. Januar).

In der neuen Show Gipfel der Quizgiganten mit Palina Rojinski treten am 10. und 17. Januar Deutschlands Quizmas­ter Günther Jauch, Johannes B. Kerner und Guido Cantz gemeinsam auf, um gegen die besten Quizkandidaten Deutschlands zu spielen. Darunter Gewinner aus Formaten wie Wer wird Millionär, ZDF-Quiz-Champion, Der klügste Deutsche, Gefragt – Gejagt, Quizduell und Rette die Million.

RTLzwei:

Die Reichen-Dokusoap Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie läuft seit 2011 und beschert gute Quoten. 2022 bekommen die Töchter der Familie, Davina Shakira und Shania Tyra Geiss, wohl ein eigenes Format. Arbeitstitel des Ablegers: Rich Kids of Monaco.

Joyn:

Der Streamingdienst von ProSiebenSat.1 zeigt unter anderem in vier Episoden, wie sich „außergewöhnliche Tierrechtsaktivist*innen“ für das Wohl von Tieren einsetzen: Animals Army ab 20. Januar.

Pro Sieben:

Der Privatsender setzt seine Klassiker fort, darunter Germany's Next Topmodel – by Heidi Klum (ab Februar), Joko & Klaas gegen ProSieben (Frühjahr) und natürlich auch The Voice of Germany (bei ProSieben und Sat.1). Darüber hinaus startet ab 4. Januar dienstags eine neue Staffel der Quizshow Wer stiehlt mir die Show?. Diesmal wollen Komikerin Anke Engelke, Musiker Mark Forster und Entertainer Riccardo Simonetti Moderator Joko Winterscheidt seinen Job abluchsen.

Direkt im Anschluss an Wer stiehlt mir die Show? zeigt ProSieben ab 4. Januar die vierte Staffel jerks. mit Christian Ulmen und Fahri Yardim als Free-TV-Premiere.

Am 6. Januar startet mit vier Liveshows der Tanz-Ableger der Kostümshow „The Masked Singer“ – genannt The Masked Dancer. Bei der Show – wie das Original mit Matthias Opdenhövel als Moderator - sollen die Kostüme die Konturen besser erkennen lassen.

Sat.1:

Der Privatsender will 2022 seine wiederbelebte Kultshow mit Jörg Draeger fortsetzen und die Gameshow Geh aufs Ganze! auch im kommenden Jahr nochmal in der Primetime ins Programm bringen.

Weiter geht es auch mit Leben leicht gemacht - The Biggest Loser (ab 2. Januar), The Voice Kids (Frühjahr) sowie Paar Wars mit Ralf Schmitz und auch Promi Big Brother. Kommen soll auch die Musikshow All Together Now. Ziel ist es, in 100 Sekunden möglichst viele von 100 Leuten im wahrsten Sinne vom Hocker zu reißen. Statt Luke Mockridge moderiert Melissa Khalaj das britische Format.

Kabel Eins:

In der neuen Sozial-Doku Rosins HeldenkücheLetzte Chance Traumjob (ab 6. Januar) lädt Starkoch Frank Rosin in ein Gastro-Bootcamp ein. Wer sich hier durchbeißt, kann auf eine Ausbildung zur Köchin oder zum Koch in der Top-Gastronomie hoffen.

Netflix:

Serienfans waren schon für 2021 gespannt auf Imelda Staunton, die in der fünften Staffel der Netflix-Serie The Crown Königin Elizabeth II. spielt. Doch nun kommen die neuen Folgen erst im November 2022. Staunton folgt Olivia Colman und Claire Foy in der Rolle der Queen.

Schon im Januar startet die Bestseller-Verfilmung München – Im Angesicht des Krieges von Regisseur Chris­tian Schwochow nach dem Thriller von Robert Harris – mit Jeremy Irons und Jannis Niewöhner.

Im Frühjahr dann folgt der Streamingdienst mit The Empress (deutsch: Die Kaiserin), einer weiteren Sissi-Serie, nachdem RTL+ seine „Sisi“ schon im Dezember lanciert hat. In sechs Episoden über die ersten Monate der bayerischen Elisabeth am Hofe in Wien stellen Devrim Lingnau und Philip Froissant das Kaiserpaar dar.

Neues von den „Dark“-Machern Jantje Friese (Drehbuch) und Baran bo Odar (Regie) ist zudem angekündigt: Die Mystery-Thrillerserie soll 1899 heißen. Europäische Auswanderer treffen darin auf ihrem Weg nach Amerika auf ein rätselhaftes anderes Schiff.

Außerdem ist die vierte Staffel der Erfolgsserie Stranger Things in der Pipeline – diesmal wirkt der deutsche Schauspieler Tom Wlaschiha („Game of Thrones“, „Das Boot“) mit.

Amazon Prime Video:

Amazon dreht für seine Streaming-Kunden ein gewaltiges neues Projekt: Der Herr der Ringe als Serie. Nach Peter Jacksons erfolgreichen Kino-Exkursionen (2001, 2002, 2003) und den Hobbit-Filmen (2012, 2013, 2014) geht es audiovisuell wieder nach Mittelerde. Offiziell angekündigt wurde die neue Fantasy-Serie schon 2017. Seitdem wurde über den Start viel spekuliert. Nun soll die Serie im September 2022 starten. Alles andere als ein Welthit wäre wohl eine Enttäuschung.

Disney+:

Eine neue Serie aus dem Star Wars-Universum behandelt das Leben des Jedi-Meisters Obi-Wan Kenobi, dargestellt von Ewan McGregor. Die Serie soll von den Filmen her gesehen zwischen Episode III und IV spielen. Nach der Machtübernahme des Galaktischen Imperiums unter Imperator Palpatine und der Vernichtung des Jedi-Ordens muss Obi-Wan Kenobi ins Exil auf den Wüstenplaneten Tatooine. Dort wacht er über den jungen Luke Skywalker, den Sohn seines einstigen Schülers Anakin Skywalker.

Apple TV+:

Apple bringt zum Beispiel Shakespeare auf die Bildschirme ab 14. Januar: The Tragedy of Macbeth. Geschrieben und inszeniert ist das Ganze vom vierfachen Oscar-Preisträger Joel Coen, in den Hauptrollen sind der zweifache Oscar-Preisträger Denzel Washington und die vierfache Oscar-Preisträgerin Frances McDormand zu sehen.

Sky:

Der amerikanische Sender HBO dreht eine sogenannte Prequel-Serie, die rund 200 Jahre vor den Geschehnissen von „Game of Thrones“ spielt. Sie basiert George R.R. Martins Buchvorlage „Feuer und Blut“. Die zehnteilige Fanta­syserie House of Dragon handelt vom Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen sowie dem Kampf um die Herrschaft über Westeros. Für Deutschland hat sich Sky die Rechte gesichert.

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Leserkommentare

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