Von «Phony Kamala» bis «Sleepy Joe» - Trumps böse Spottnamen

US-Präsident Donald J. Trump im State Dining Room, im Weißen Haus, Washington, DC. Foto: epa/Doug Mills
US-Präsident Donald J. Trump im State Dining Room, im Weißen Haus, Washington, DC. Foto: epa/Doug Mills

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump liebt Spitznamen. Seinen politischen Rivalen verpasst er oft möglichst despektierliche Titel, die er dann mantraartig auf Twitter oder bei öffentlichen Auftritten wiederholt. Die Namen sind eine Art rhetorische Waffe Trumps.

Der Jüngste taucht in einem Video vom Wahlkampfteam des Präsidenten auf, das Trump auf Twitter verbreitet: «Phony Kamala» («verlogene Kamala») wird darin Kamala Harris genannt, die neue Vizepräsidentschaftskandidatin der US-Demokraten bei der Wahl im November. Trump selbst hat nach einer Zählung der «Washington Post» seit Amtsantritt mehr als 20.000 falsche oder irreführende Aussagen als Präsdent gemacht.

Seinen Herausforderer Joe Biden verspottet Trump regelmäßig als senilen alten Herrn, der mental nicht fit genug sei für das Präsidentenamt (Biden ist 77, Trump 74). «Sleepy Joe» («Schläfriger Joe») lautet Trumps abwertender Spitzname für Biden.

Der US-Präsident lässt kaum eine Gelegenheit aus, sich über seine Kontrahenten lustig zu machen: Bekannt ist auch der Spitzname «Crooked Hillary» («betrügerische Hillary») für seine demokratische Herausforderin im Wahlkampf 2016, Hillary Clinton. Für New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg, der sich im laufenden Präsidentschaftswahlkampf als Kandidat der Demokraten beworben hatte, erfand Trump den abwertenden Namen «Mini Mike» («Klein-Mike»).

Den linken Senator Bernie Sanders, der im April aus dem Rennen der Demokraten ausgestiegen war, bezeichnet Trump immer wieder spöttisch als «Crazy Bernie» («verrückter Bernie»). Und Elizabeth Warren, ebenfalls eine mittlerweile ausgeschiedene Kandidatin bei der Vorwahl der Demokraten, verspottet Trump regelmäßig als «Pocahontas», eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert. Warren hatte einen DNA-Test vorgelegt, wonach es «überzeugende Beweise» dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren ein amerikanischer Ureinwohner war.

«Nervous Nancy» («Nervöse Nancy») lautet Trumps gehässiger Name für Nancy Pelosi, Frontfrau der Demokraten - weil sie einem Nervenwrack gleiche, so der US-Präsident. Die Beziehung der beiden gilt als angespannt. Pelosi verlieh jüngst Trump auch einen Spitznamen: «Mr. Make Matters Worse» («Mr. Mach die Dinge schlimmer»). Sie bezog sich dabei auf Trumps Umgang mit der Corona-Pandemie.

Auch für Politiker im Ausland findet Trump Spitznamen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nannte er einst «Little Rocket Man» («Kleiner Raketenmann»). Und nicht nur Menschen verpasst Trump Beinamen: Für das Coronavirus verwendet er immer wieder auch den Ausdruck «China-Virus», was als rassistisch kritisiert wurde.

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