Pandemie zeigt große Bedeutung der Wissenschaft

Von der Leyen 

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht während der Debatte über EU-UK in Brüssel. Foto: epa/Olivier Hoslet
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht während der Debatte über EU-UK in Brüssel. Foto: epa/Olivier Hoslet

STOCKHOLM: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Rolle der Wissenschaft im Kampf gegen die Corona-Krise und im Ringen um einen gesunderen Planeten gewürdigt. «Die Pandemie hat uns daran erinnert, wie sehr wir die Wissenschaft brauchen», sagte sie am Dienstagabend auf einem virtuellen Nobelpreis-Gipfel zur Zukunft der Erde, den die Nobelstiftung unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ins Leben gerufen hat. «Wenn wir heute Hoffnung haben, dann dank der Männer und Frauen, die ihr gesamtes Leben dem Labor, einer Karriere voll harter Arbeit und sehr oft wenig Anerkennung gewidmet haben. Die Welt schuldet Ihnen etwas.»

Regierungen müssten aufgrund von drei Gründen mit Wissenschaftlern zusammenarbeiten, sagte von der Leyen in ihrer Online-Botschaft weiter. «Wir brauchen die Wissenschaft, um die Welt um uns herum zu verstehen. Wir brauchen die Wissenschaft, um uns zu führen. Und wir brauchen die Wissenschaft, um neue Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden und Innovationen für einen gesunden Planeten voranzutreiben.» Seit Jahren sagten Forscher, dass die Gesundheit der Menschen, Tiere und Erde ein und dasselbe seien - heute erkenne das jeder. Nun gehe es darum, die Wissenschaft in jedes Haus und jede Gemeinschaft zu bringen, etwa mit Klimabildung in jeder Schule. «Eine weit verbreitete wissenschaftliche Kultur ist das einzige Gegenmittel gegen die Mentalität, überall Verschwörungstheorien zu sehen.»

Der Dalai Lama wies während des Gipfels darauf hin, dass angesichts des wachsendes Problems der Lücke zwischen Armen und Reichen stärker auf eine gleiche Verteilung geachtet werden müsse. Zudem solle man auch aus Eigeninteresse nicht bloß an sich, sondern vielmehr an das Wohlbefinden der Menschheit auf diesem Planeten denken. «Das ist der beste Weg, um Ihr eigenes Glück zu erreichen», sagte er in einem Interview. «Nur dieser Planet, der blaue Planet, ist unser Zuhause.»

Für den bis Mittwoch laufenden Gipfel «Unser Planet, unsere Zukunft» wurden Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Jugendbewegungen zusammengebracht, darunter mehrere Nobelpreisträger. Ziel des Treffens ist die Suche nach Schritten, mit denen die Welt noch in diesem Jahrzehnt in eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft für alle geführt werden kann.

Am Montag, dem ersten Gipfeltag, hatte sich Friedensnobelpreisträger Al Gore zuversichtlich gezeigt, dass die Weltgemeinschaft den Kampf gegen die Klimakrise angenommen hat. «Wir leben in der frühen Phase einer Nachhaltigkeitsrevolution», hatte der Klimaschützer und frühere US-Vizepräsident in seiner Rede zum Gipfelauftakt gesagt.

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