Volkswirte: Coronavirus könnte Aufschwung bei Konjunktur verzögern

Foto: epa/Focke Strangmann
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NÜRNBERG (dpa) - Der Ausbruch des Coronavirus in China könnte eine Erholung der Konjunktur in Deutschland und neue Impulse für den Arbeitsmarkt verzögern.

Davon gehen Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute aus, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. «Die Frühjahrsbelebung fällt erwartungsgemäß schwach aus», sagte Marc Schattenberg von der Deutschen Bank. Seine Kollegin Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe hält sogar ein leichtes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal für möglich.

Allerdings werde die Zahl der Arbeitslosen im Februar zurückgehen. Schattenberg und Utermöhl rechnen saisonbereinigt mit einem Rückgang um 5000 auf 2,272 Millionen Menschen bundesweit. Der Beschäftigungsaufbau spiele sich aber ausschließlich im Dienstleistungssektor ab, sagte Utermöhl. Die Industrie kranke noch immer und könnte unter Lieferengpässen in Folge des Coronavirus aus China noch mehr leiden. «Das ist ein Nackenschlag für die Erholung der Konjunktur», sagte Schattenberg. Ein Ende der konjunkturellen Talsohle, das eigentlich im ersten Quartal 2020 erwartet worden war, könnte sich somit bis ins zweite oder dritte Quartal verzögern.

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