Vietnam verlangt Freilassung von mutmaßlicher Kim-Attentäterin

Foto: epa/Fazry Ismail
Foto: epa/Fazry Ismail

HANOI (dpa) - Vietnam hat von Malaysia die Freilassung der mutmaßlichen Mörderin des Halbbruders von Kim Jong Uns Halbbruder verlangt.

Die Regierung des kommunistischen Einparteienstaats veröffentlichte am Mittwoch einen Brief an Malaysia, wonach auch die Vietnamesin Doan Thi Huong freikommen soll. Die 30-Jährige hatte den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber, Kim Jong Nam, im Februar 2017 zusammen mit einer Indonesierin bei einem Giftanschlag getötet. Ihre Mitangeklagte (27) kam am Montag völlig überraschend frei.

Die Entscheidung über eine Einstellung des Verfahrens durch die malaysische Justiz fällt möglicherweise bereits an diesem Donnerstag. Dann ist ein neuer Termin vor Gericht. Vietnams Justizminister Le Thanh Long appellierte an seinen Kollegen in Malaysia, Tommy Thomas, auf der Grundlage von «guter Freundschaft und strategischer Partnerschaft» zwischen beiden Ländern, die Frau freizulassen. Ähnlich hatte auch Indonesien argumentiert - mit Erfolg.

Beide Frauen behaupten, dass sie nicht wussten, was sie taten. Angeblich dachten sie, dass sie für einen Fernsehscherz im Stil der «Versteckten Kamera» einem fremden Mann Babylotion ins Gesicht drücken sollten. Tatsächlich handelte es sich dabei um ein Nervengift. Auf Mord steht in Malaysia die Todesstrafe. Vermutet wird, dass der nordkoreanische Geheimdienst hinter dem Attentat steckt. Kim Jong Nam galt als möglicher Rivale seines jüngeren Halbbruders. Er lebte die letzten Jahre außerhalb von Nordkorea.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.