CALAIS: Beim Versuch, mit Schlauchbooten über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen, riskieren Migranten ihr Leben. Nun wurden bei Calais vier Tote entdeckt.
An der nordfranzösischen Küste sind vier Migranten bei dem Versuch, mit Schleuserbooten über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen, gestorben. Nachdem die Besatzung einer Kanalfähre am Dienstag einen im Meer treibenden Körper gesichtet hatte, barg die Gendarmerie später zwei Tote, wie die Maritime Präfektur in Calais mitteilte. Am Mittwoch wurde am Strand von Calais ein weiterer Toter entdeckt, wie die Zeitung «La Voix du Nord» unter Verweis auf die Präfektur berichtete. Außerdem meldete ein Fischer einen im Meer treibenden Menschen, der ebenfalls tot geborgen wurde.
In großer Zahl überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen überfüllten Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Bei den Überfahrten kommen immer wieder Menschen ums Leben, in diesem Jahr gab es nach der Zählung französischer Medien bereits 64 Tote.
Bei Polizeiaktionen gegen Schleusernetzwerke, die den Menschenschmuggel über den Ärmelkanal organisieren, gab es etliche Festnahmen auch in Deutschland. Bei einem Prozess gegen mutmaßliche Schleuser wurden im nordfranzösischen Lille am Dienstag etliche der Angeklagten zu hohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren verurteilt.