Ein englischsprachiger Farang aus dem Süden ruft an. Er kennt meine Videos und verlangt eine Preisliste. Es folgt eine riesige Pflanzenbestellung.
Der Mann aus dem Süden hat mehr als 50 Rai, die er bepflanzen will und entsprechend groß ist seine erste Bestellung mit über 100.000 Baht Volumen. Er will zum Beispiel europäische Oliven, und zwar fünf Stück zu je 2.800 Baht. Doch wir haben nur noch zwei, die er natürlich von uns bekommt. Das waren dann aber unsere letzten, neue kaufen wir keine mehr, denn die Preise sind nun blödsinnig hoch. Grund dafür: Viele Thais wollen nun gerade – eine Modeerscheinung – Oliven pflanzen und zahlen absolut absurde Beträge für Pflanzen, die hier wohl nie Früchte liefern werden.
Chinesische Oliven dienen als Ersatz
Anders sind da die sogenannten Chinesischen Oliven (Canarium album), die zwar keine wirklichen Oliven sind, aber ein wenig so schmecken und so aussehen. Die wachsen hierzulande rasend schnell, blühen schön und produzieren Früchte ohne Unterlass. Diese Pflanzen lassen sich kinderleicht aus Samen ziehen und davon liefern wir als Ersatz-Oliven mehrere an unseren guten Kunden aus dem Süden. Wir empfehlen die auch allen anderen, die sich in Thailand an Oliven wagen wollen.
Schon lange hat niemand mehr Meertrauben (Cocccoloba uvifera) bestellt, die im Garten gerade heftig blühen. Sie stammen aus Südamerika, wuchern beispielsweise an den Stränden von Rio de Janeiro und liefern essbare Früchte, die wie Trauben aussehen und auch so schmecken. Unser guter Kunde will nun auch die, und wir liefern sie zusammen mit den anderen zahllosen Pflanzen, die den geschlossenen Pick-up total füllen.
Auch Stachelbeer-Guaven (Psidium cattleyanum) will unser Kunde aus Südthailand, sie wurden ebenfalls schon lange nicht mehr verlangt. Zu unrecht, denn sie schmecken ausgezeichnet. Auch von ihnen haben wir Pflanzen in allen Größen und können kleinere Pflanzen (bis 1 m) überall nach Thailand liefern – wie übrigens die meisten in unserem Sortiment.
Riesige Auswahl an Pflanzen erhältlich
Der Kunde aus dem Süden, der so viele verschiedene Sachen bestellt, erinnert uns daran – fast hatten wir es vergessen – wie groß unser Pflanzenangebot ist. Malabar-Kastanien, Vanille, verschiedene Pfeffer, Kaffee, Passionsfrüchte, Zimt, Hass-Avocados, Muskatnuss, Riesenzitronen mit viel Saft und wenigen Kernen, drei verschiedene, äußerst schmackhafte Guaven, Gewürznelken, Gewürzlorbeer, Eiscremebäume, Kakao, Schraubenpalmen, Erdnussbutter Büsche und Eierfrüchte. Daneben rasend schnell wachsende Bäume, die, auch auf miesen Böden, sehr rasch für Schatten sorgen etc., etc.
Eine Besonderheit ist sicher die Medusa-Ananas, von denen gerade einige wenige Exemplare erhältlich sind. Sie bildet nicht nur eine große Frucht, sondern hunderte kleine Früchtchen, die gar putzig anzusehen sind. Natürlich kann man die nicht essen, weil das Schälen furchtbar kompliziert, eine arges Gefummel, ja nahezu unmöglich ist, aber als Attraktion und Blickfang wirkt diese Spezialität im Garten allemal. Man kann die kleinen Früchte später dann wieder eintopfen und erhält dadurch viele neue Medusa-Pflanzen. Wer sich speziell für das Thema interessiert, kann auf YouTube mein entsprechendes Video anschauen:
Es ist bislang rund 62.000 Mal angeschaut worden und ist damit mein Hit, mein meistgeschautes Video überhaupt!
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!
gefrässige Vögel und Eichhörnchen die alles anknabbern oder komplett stehlen.
Alles mit Vogelnetzen zumachen, bringt aber auch nicht viel. Zumindest die Eichhörnchen kommen überall ran. Die schaffen sogar Kokosnüsse zu knacken und den Inhalt zu leeren. Der Schädlingsdruck ist, zumindest hier am Land, einfach zu hoch.