Viele Tote bei Drogenrazzien in Bangladesch

Sicherheitskräfte in Bangladesch haben einen harten Kurs im Krieg gegen Drogen eingeschlagen. Foto: epa/Monirul Alam
Sicherheitskräfte in Bangladesch haben einen harten Kurs im Krieg gegen Drogen eingeschlagen. Foto: epa/Monirul Alam

DHAKA/MANILA (dpa) - Seit 2016 führen die Philippinen einen brutalen Kampf gegen Drogen - mit Tausenden Toten. Nun geht auch Bangladesch bei Razzien hart gegen Verdächtige vor. Menschenrechtsaktivisten warnen.

Bei Anti-Drogen-Razzien sind am Wochenende in Bangladesch mindestens 22 Menschen getötet worden. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Verdächtigen seien bei Schusswechseln mit Sicherheitskräften in verschiedenen Teilen des Landes ums Leben gekommen. In dem überwiegend muslimischen Land hatten Sicherheitskräfte am 12. Mai eine Anti-Drogen-Kampagne gestartet, auch nachdem der Drogenschmuggel aus dem Nachbarland Myanmar zugenommen hatte. Seither starben nach Polizeiangaben mehr als 80 Menschen bei Drogenrazzien.

Aktivisten in Bangladesch befürchten einen ähnlich harten Anti-Drogen-Krieg wie auf den Philippinen. «Solche Tötungen verstoßen gegen den Geist der Rechtsstaatlichkeit. Die Verdächtigen müssen durch das Gesetz geschützt werden», sagte Adilur Rahman Khan von der Organisation Odhikar am Samstag.

Bei Drogenrazzien auf den Philippinen wurden am Wochenende neun Verdächtige getötet. Ermittler durchsuchten zwei Wohnungen in der Stadt Matalam im Süden des Landes, als es zu einem Schusswechsel kam, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ersten Erkenntnissen zufolge sei eine zunächst unbekannte Menge der synthetischen Droge Methamphetamin, auch bekannt als Shabu, gefunden worden. Dabei handele es sich um die beliebteste illegale Droge des Landes.

Bei dem brutalen Anti-Drogen-Krieg auf den Philippinen starben seit 2016 mehr als 4.000 Menschen. Menschenrechtsgruppen schätzen die Zahl der Getöteten sogar auf rund 13.000.

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