Vettel droht zum Jubiläum nächstes Debakel - Nur Zwölfter in Mugello

Sebastian Vettel von Ferrari. Foto: epa/Michael Dodge
Sebastian Vettel von Ferrari. Foto: epa/Michael Dodge

MUGELLO: Ferrari kann mit Mercedes auch auf der firmeneigenen Strecke nicht mithalten. Valtteri Bottas dominiert in Mugello den Trainingstag, während sich Sebastian Vettel und Charles Leclerc Dreher erlauben.

Sebastian Vettel droht im 1000. Grand Prix von Ferrari in der Formel 1 die nächste herbe Enttäuschung. Einen Tag nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Aston Martin ab dem kommenden Jahr fuhr der viermalige Weltmeister im italienischen Mugello als Zwölfter im Training nur hinterher. Am Freitag hatte der 33-Jährige 1,509 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten Valtteri Bottas, der in 1:16,989 Minuten die klare Bestzeit setzte. Dahinter landete Lewis Hamilton im zweiten Mercedes auf dem zweiten Rang. Den dritten Platz belegte der Niederländer Max Verstappen im Red Bull.

Vor dem Großen Preis der Toskana am Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL) leistete sich Vettel in der zweiten Einheit einen Dreher, der aber ohne Folgen für sein Auto blieb. Der Heppenheimer hatte am Ende allerdings Probleme zurück in die Garage zu fahren und musste deswegen vorzeitig aussteigen. Der Grund dafür blieb zunächst unklar.

Schnell wurde jedoch deutlich, dass der schwache Wagen der Italiener auf dem firmeneigenen Highspeed-Kurs nicht mit Mercedes mithalten kann. Charles Leclerc konnte als Zehnter ebenso wenig gegen die Konkurrent ausrichten. Auch im Rennen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) sind die Aussichten schlecht. Hamilton (164 Punkte) führt vor dem neunten Saisonlauf klar vor Bottas (117) und Verstappen (110).

«Unser Anspruch liegt deutlich über dem, was wir bisher in diesem Jahr geschafft haben», sagte Vettel schon vor dem Training. Kein Sieg, kein Podestplatz, nur 16 WM-Punkte. Das sechste Jahr bei Ferrari könnte das schlechteste seiner Laufbahn werden, ehe er sich 2021 dem englischen Autobauer Aston Martin anschließt. «Es ist hier nicht unaushaltbar», sagte Vettel. Sein Vertrag bei den Italienern wurde im Mai nicht verlängert, nun will er sich nochmal beweisen. «Ich freue mich auf den Farbwechsel», sagte Vettel und gab klar zu verstehen: «Ich will nicht nur mitfahren, sondern vorn dabei sein.»

Im Ferrari gelingt das seit seinem Sieg vor einem knappen Jahr in Singapur nicht mehr. Auch Teamchef Mattia Binotto rechnet nach der peinlichen Nullnummer am vergangenen Wochenende beim ersten Heimspiel in Monza nicht mit einem großen Aufschwung. «Wir hoffen, dass wir auf unser Level vom Saisonanfang kommen», sagte er. Schon da hatte sein Rennstall keine echte Chance auf Siege, in Monza waren beide Autos zuletzt ausgeschieden. «Es ist noch viel zu tun», sagte Binotto.

Erstmals in diesem Jahr waren am Freitag nördlich von Florenz trotz der Corona-Krise wieder Fans dabei. Bei den ersten acht Saisonläufen fuhren Vettel und Co. vor leeren Tribünen. In Mugello dürfen täglich knapp 3000 Personen das Geschehen verfolgen. Der Grand Prix rückte in den Notkalender, da Rennen in Amerika und Asien aufgrund der Pandemie nicht möglich sind. Zum ersten Mal findet auf dem Kurs ein WM-Lauf der Motorsport-Königsklasse statt.

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