Verteidigungsministerin in Westafrika

Treffen mit Soldaten im Niger

Deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Foto: epa/How Hwee Young
Deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Foto: epa/How Hwee Young

NIAMEY (dpa) - Islamistischer Terrorismus und das Megathema Migration: Die Stabilität afrikanischer Länder ist für Europa wichtig geworden. Verteidigungsministerin von der Leyen trifft im Niger deutsche Soldaten, die den UN-Stabilisierungseinsatz Minusma unterstützen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist am Sonntag im westafrikanischen Niger eingetroffen. Die CDU-Politikerin besuchte am Abend deutsche Soldaten auf dem Luftransportstützpunkt in der Hauptstadt Niamey, der ein Beitrag Deutschlands zum UN-Einsatz Minusma im benachbarten Mali ist. «Die Bundesregierung verfolgt mit ihrem Engagement in Afrika vor allem ein Ziel: Stabilität», teilte das Verteidigungsministerium dazu mit. Für dauerhaften Frieden und Sicherheit seien geeignete Strukturen der Staaten Voraussetzung.

Der Minusma-Einsatz in Mali gehört zu den größten Missionen der Vereinten Nationen. Derzeit ist dort eine mehr als 15 000 Mann starke Truppe stationiert, die Waffenruhevereinbarungen und vertrauensbildende Maßnahmen unterstützen soll. Darunter sind nach Angaben der Bundeswehr etwa 850 deutsche Soldaten. Der Norden Malis war 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten.

Für die Bundeswehr ist die UN-Mission knapp hinter Afghanistan der zweitgrößte Auslandseinsatz, er gilt als ihr gefährlichster. Über den Luftransportstützpunkt in Niamey werden Menschen und Material ein- und ausgeflogen, zudem wird die Versorgung von Verwundeten sichergestellt.

Seit 2013 läuft auch eine EU-Ausbildungsmission (EUTM Mali) für malische Sicherheitskräfte und die regionale Einsatzgruppe G5-Sahel (Mauretanien, Mali, Niger, Burkuna Faso, Tschad). An dem EU-Einsatz sind derzeit knapp 600 Soldaten beteiligt, Deutschland stellt rund 150 davon. Ziel der Ausbildungsmission ist es, die malischen Streitkräfte in die Lage zu versetzen, selbst die Sicherheit in dem Land gewährleisten zu können.

Unabhängig davon kämpft Frankreich in der Sahelzone mit der rund 4.500 Soldaten starken Militäroperation «Barkhane» gegen islamistische Terroristen. Viele der Extremisten, die sich in den Weiten der Sahara verstecken, haben der Terrororganisation Al-Kaida die Treue geschworen.

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