MÜNCHEN (dpa) - Im NSU-Prozess gegen mutmaßliche deutsche Rechtsterroristen haben die Verteidiger des Mitangeklagten André E. einen Freispruch für ihren Mandanten gefordert.
Die Anwälte Herbert Hedrich und Michael Kaiser wiesen in ihrem Plädoyer vor dem Münchner Oberlandesgericht am Dienstag sämtliche Anklagevorwürfe zurück, insbesondere den Vorwurf der Beihilfe zum versuchten Mord.
Die von der Bundesanwaltschaft unterstellte enge Beziehung zu den drei mutmaßlichen NSU-Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt habe es nicht gegeben. Und es gebe keinen Hinweis, dass E. an der Beschaffung von Waffen oder Sprengstoff beteiligt gewesen sei oder von geplanten Morden und Anschlägen des «Nationalsozialistischen Untergrunds» gewusst habe.
Der NSU soll zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordet sowie zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle erübt haben. Zschäpe ist als einzige Überlebende des Trios Hauptangkelagte im seit fünf Jahren laufenden NSU-Prozess. Vier Männer sind dort als Mittäter angeklagt.