WASHINGTON: Politisch motivierte Gewalt überschattet den Wahlkampf in den USA. Nach einem erneuten Vorfall mit einer Schusswaffe - diesmal auf Trumps Golfkurs - greift der Präsident zum Telefon.
US-Präsident Joe Biden hat nach dem mutmaßlich versuchten Anschlag auf Donald Trump mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten telefoniert. In dem «freundlichen Gespräch» habe Biden seine Erleichterung zum Ausdruck gebracht, dass Trump in Sicherheit sei, teilte das Weiße Haus mit. Trump habe sich für den Anruf bedankt.
Auch Trump selbst äußerte sich positiv über das Gespräch, nachdem er kurz zuvor noch Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, die bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen ihn antreten wird, für den mutmaßlichen Anschlagsversuch mitverantwortlich gemacht hatte. Nun sagte Trump Medienberichten zufolge in einem live übertragenen Chat auf der Plattform X, Biden habe angerufen, um sich zu vergewissern, ob es ihm gut gehe. «Er hätte nicht netter sein können», ergänzte Trump. Außerdem habe Biden wissen wollen, ob er irgendwelche Vorschläge habe - und darauf habe er, Trump, entgegnet, er brauche mehr Leute für seinen Schutz, weil 50.000 bis 60.000 Menschen zu Veranstaltungen kämen.
Trump hat Biden in der Vergangenheit häufig scharf angegriffen und ihn unter anderem als «Sleepy Joe» («Schläfriger Joe») tituliert. Biden und Harris betonten nach dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida, dass es in den USA keine politisch motivierte Gewalt geben dürfe. Bereits vor zwei Monaten war bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps ein Attentat auf den 78-Jährigen verübt worden. Er wurde dabei von einem Schützen leicht am Ohr verletzt.