Verschleppte Leichen getöteter Jesuiten-Priester gefunden

Im Norden Mexikos wurden die Leichen der ermordeten Jesuiten und eines Reiseleiters geborgen. Foto: epa/Luis Torres
Im Norden Mexikos wurden die Leichen der ermordeten Jesuiten und eines Reiseleiters geborgen. Foto: epa/Luis Torres

CEROCAHUI/MEXIKO-STADT: Die zunächst verschleppten Leichen von zwei in Mexiko getöteten Priestern sind gefunden worden. Die 79 und 81 Jahre alten Jesuiten waren am Montag in ihrer Kirche in der Indigenen-Gemeinde Cerocahui im nordmexikanischen Tarahumara-Gebirge getötet worden. Ihre Leichen wurden am Mittwoch nach einer großangelegten Suche gefunden und inzwischen identifiziert, wie die katholische Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu in Mexiko am Donnerstag mitteilte. Bewaffnete hatten die Körper demnach zuvor mitgenommen.

Bei einer dritten Person, die bei dem Vorfall getötet worden war, handelte es sich den Jesuiten zufolge um einen Touristenführer. Diesen hatte nach Medienberichten ein bewaffneter Mann in die Kirche hinein verfolgt. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Die Region im Bundesstaat Chihuahua leidet seit Jahren unter der Gewalt von Drogenkartellen.

In Mexiko sind nach Angaben der International Crisis Group rund 200 kriminelle Gruppen aktiv. Sie sind unter anderem in den Drogenschmuggel in die USA sowie in Entführung, Erpressung und Benzindiebstahl verwickelt. Manche kämpfen auch um Kontrolle über legale Geschäfte wie den Avocadoanbau.

Seit der nordamerikanische Staat 2006 damit begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu führen, hat die Spirale der Gewalt Hunderttausende Menschen das Leben gekostet. Die Mordrate pro Einwohner war dort zuletzt rund 100 Mal so hoch wie in Deutschland. Mehr als 100.000 Menschen gelten in Mexiko als verschwunden. Etwa 98 Prozent der Straftaten werden nicht aufgeklärt.

«So viele Morde in Mexiko! Ich bin der katholischen Gemeinde, die von dieser Tragödie betroffen ist, mit Zuneigung und Gebet verbunden», sagte Papst Franziskus, selbst ein Jesuit, am Mittwoch am Ende einer Generalaudienz in Rom.

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