BANGKOK: Thailands Regierung lässt ihren Worten Taten folgen. Seit Dienstag (18. Juni 2024) ist im Königreich eine verschärfte Regelung zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs in Kraft. Wie die Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Trichada Sritada, bekanntgab, wird nun bereits der Besitz einer einzigen Methamphetaminpille oder 20 Milligramm der Droge „Ice“ als ausreichendes Kriterium für die Einstufung als Drogenabhängiger angesehen.
Die Richtlinie, die bereits am Montag (17. Juni 2024) in der „Royal Gazette“ veröffentlicht wurde, trat einen Tag später in Kraft und markiert eine signifikante Verschärfung der bisherigen Drogengesetzgebung. Nach Angaben von Sprecherin Sritada ermöglicht die neue Regelung den Strafverfolgungsbehörden, Personen, die mit Yaba-Pillen oder bis zu 100 Milligramm Methamphetamin erwischt werden, als Drogenkonsumenten zu behandeln. Diese Personen können dann an einem Rehabilitationsprogramm teilnehmen, sofern sie dies freiwillig tun.
Diese Maßnahme ersetzt eine frühere Richtlinie, die von der ehemaligen Gesundheitsministerin Cholnan Srikaew unterzeichnet wurde und erst bei Besitz von fünf Methamphetaminpillen eine Drogenabhängigkeit unterstellte. Die alte Regelung wurde stark kritisiert, da sie es Drogenhändlern ermöglicht haben soll, sich durch den Besitz geringer Mengen als Drogenabhängige auszugeben und so der Strafverfolgung zu entgehen.
Des Weiteren legt die neue Verordnung fest, dass bereits der Besitz von nicht mehr als 20 Milligramm kristallinem Methamphetamin, umgangssprachlich als „Ice“ bekannt, ausreicht, um eine Person als drogenabhängig zu klassifizieren.
Trichada Sritada betonte, dass die verschärfte Regelung die Ernsthaftigkeit der thailändischen Regierung im Kampf gegen den Drogenhandel widerspiegelt. „Diese Regierung ist entschlossen, den Drogenhandel in der thailändischen Gesellschaft zu unterdrücken und auszurotten“, erklärte sie. Dabei richtete sie eine Warnung sowohl an kleine als auch an große Drogenhändler: „Die neue Richtlinie ist ein klares Signal an alle, dass die Zeiten der Nachsicht vorbei sind.“
Mit dieser strengeren Politik reagiert Thailand auf die anhaltende Drogenkrise im Land, die sowohl soziale als auch wirtschaftliche Auswirkungen hat.