Vermisste 16-Jährige arbeitet in Bar in Pattaya

Foto: Sanook
Foto: Sanook

PATTAYA: Ein seit fast drei Monaten vermisstes 16-jähriges Mädchen wurde kürzlich in einer Bar in Pattaya aufgefunden, was tiefe Besorgnis über die Beschäftigung und mögliche Ausbeutung von Minderjährigen in der Touristenmetropole auslöst. Die Polizei hat Untersuchungen eingeleitet und bereits einen Barmanager festgenommen, berichtet „Sanook“.

Die junge „Biu“, deren Name zum Schutz ihrer Identität geändert wurde, wurde am Sonntagabend (10. Novembers 2024) von ihren Familienangehörigen in einer Bar an der Buakhao Soi entdeckt. Die alarmierten Angehörigen hatten sich sofort an die örtliche Polizei gewandt, nachdem sie Biu in einer Situation vorgefunden hatten, die sie als illegal und gefährlich einschätzten.

Pol Lt Thanavee Yarangsi und ein spezialisiertes Einsatzteam reagierten unverzüglich auf den Notruf und trafen kurz nach 22.00 Uhr am Ort des Geschehens ein. Konfrontiert mit den Vorwürfen, reagierte das Barpersonal zunächst uneinheitlich; einige behaupteten, das Mädchen habe sich mit gefälschten Ausweisdokumenten Zutritt verschafft, andere wiederum beschrieben sie als bloße Besucherin.

Die Mutter des Mädchens äußerte gegenüber den Behörden ihre Verzweiflung und Entrüstung darüber, dass ihre Tochter offensichtlich gezwungen wurde, Alkohol zu servieren und an Aktivitäten teilzunehmen, die für Minderjährige strengstens verboten sind.

Auf Basis der gesammelten Beweise, einschließlich Videoaufnahmen der Familie, die Biu beim Servieren von Getränken zeigen, nahmen die Beamten den 30-jährigen Barmanager fest. Ihm werden mehrere Vergehen zur Last gelegt, darunter die illegale Beschäftigung einer Minderjährigen sowie Verstöße gegen das Kinderschutz- und Arbeitsgesetz.

Die Behörden haben auch die Ermittlungen auf den eigentlichen Eigentümer der Bar ausgeweitet und erwägen, die Lizenz des Lokals zu suspendieren, um weitere Rechtsverstöße zu verhindern. Pattayas Polizeichef Navin Teerawit appellierte an alle lokalen Unterhaltungsstätten, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Er warnte davor, dass Verstöße, insbesondere jene, die Minderjährige betreffen, streng geahndet werden.

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Peter Joe 13.11.24 13:28
ich habe mit 15 Jahren meine Lehre
als Lagerist angefangen, musste vom ersten Tag an schwere Kisten schleppen, das war gesund und völlig normal. Diese Arbeit war besser als im Kohlenbergwerk sagte ich mir immer.
Thomas Sylten 13.11.24 00:50
@W.Stevens
Sie wissen ja - alles ist relativ:
Ein "geringer Anteil" muss keineswegs eine geringe Anzahl sein.
Wilfried Stevens 13.11.24 00:00
@ Tom
Na, ich meine ihren saloppen dritten Satz, dies deutet von zu wenig Nachichtenverfolgen. Wird ja auch regelmässig im Thai-Fernsehen themasiert, der Anteil ist eben nicht gering.
Tom​ 12.11.24 23:40
@Michael R.
Nun gut, Sie mögen etwas überspitzt formulieren, was nicht jedermanns Sache ist. Aber im Grunde sind Sie relativ nah an der Wahrheit. Jedenfalls, reden wir von der Quantität der Fälle. Das ändert natürlich nichts daran, dass es trotzdem (wie in wohl jedem Land) Zwangsprostitution gibt. Aber, ohne selbige, wäre das Problem in TH nicht wesentlich kleiner. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Auch, weil ich Augen im Kopf habe und mich, nach vielen Jahren in Thailand, in der Landessprache "schlau machen" kann. Manchmal kann das sogar ein Nachteil sein, wenn sich eine gewisse Ernüchterung Raum greift.
Tom​ 12.11.24 23:20
@Wilfried Stevens
Ich vermisse leider Fleisch am Knochen. Was habe ich konkret(!) verpasst? Mit inhaltlich leeren Andeutungen kann ich nichts anfangen bzw. nicht konstruktiv darauf eingehen. "Setzen 6"? Immerhin kommt die Schule nach dem Kindergarten.
Wilfried Stevens 12.11.24 23:10
@ Tom - die grosse Leere ?
Dann haben Sie leider einiges an Zeitungsbeiträgen und Polzeimeldungen verpasst. Sitzen, 6.
Tom​ 12.11.24 21:00
Menschenhandel?
Wer handelt denn mit thailändischen Menschen/Mädchen? Die Mutti bringt die Tochter mit in die Bar und die grosse Schwester die kleine Schwester usw. Für diese Abläufe braucht es 0,0 Menschenhandel bzw. bin ich mir ganz sicher, dass das nur ein geringer Anteil sein kann. Die jungen Mädchen wissen in aller Regel ganz genau was sie tun. Und ich glaube, in dem Punkt versteht die thailändische Polizei auch keinen Spass. Die Razzien sind diesbezüglich allgegenwärtig. Auch weil, die neidische Mamasan der nächsten Bar ruft auch gern mal durch...
PS. Die Frage nach den schwarz ausgestellten Papieren halte ich für rhetorisch, oder ist das etwa ernst gemeint?
werner spierling 12.11.24 17:20
Vollkommen Recht solche Bars alle schließen, und verstärkte Kontrollen der Bars für die Einhaltung. Sie hätte angeblich gefälschte Papiere vorgelegt, eine 16 jährige wehr hätte ihr diese Papiere ausgestellt.
Wilfried Stevens 12.11.24 16:40
@ Michael R. - gar nich lustig
Der Isaan besteht nicht nur aus Reisfelder und Armut gibt es auch in anderen Teilen Thailands. Kalasin und Si Sa Ket sind die Problemregionen des Nordosten.Der mobile kriminelle Menschenhandel mit dubiosen Jobversprechungen ist auch bekannt. Die Beweggründe des Mädchen sind aber noch unbekannt.
Michael R. 12.11.24 16:20
Der Lauf des Schicksals
Tja, da hatte wohl das Töchterchen keine Lust mehr, im Isaan Reisstecklinge im Feld einzupflanzen und ist den Verlockungen der Sünde erlegen. Aber da ist sie nicht alleine.