Hitze und Wind: Verheerender Buschbrand wütet auf Fraser Island

Buschfeuer Schäden auf dem Cathedrals-Campingplatz auf Fraser Island, Queensland. Foto: epa/Danny Casey
Buschfeuer Schäden auf dem Cathedrals-Campingplatz auf Fraser Island, Queensland. Foto: epa/Danny Casey

FRASER ISLAND: Der verheerende Waldbrand auf der berühmten Touristeninsel Fraser Island im australischen Bundesstaat Queensland hat am Montag auch eine Ortschaft bedroht. Das Feuer bewegte sich am Morgen zunächst «mit aller Macht» auf die Gemeinde Happy Valley im Osten der größten Sandinsel der Welt zu, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Etwa 40 der 50 Bewohner entschieden sich, trotz der Warnungen zu bleiben, um ihre Häuser vor den Flammen zu verteidigen. Viele von ihnen sind als freiwillige Feuerwehrleute ausgebildet.

Am Nachmittag konnte der Chef der Feuerwehr von Queensland, Brian Cox, aber zunächst Entwarnung geben. Durch die massiven Löscharbeiten der Teams seien die Häuser vorerst sicher, erklärte er. Auf der Insel leben weniger als 200 Menschen.

Der Brand wurde Mitte Oktober wahrscheinlich durch ein illegales Lagerfeuer verursacht. Die Hälfte der gerade bei Touristen beliebten Insel, die seit 1992 zum Weltnaturerbe der Unesco gehört, ist den Flammen bereits zum Opfer gefallen: 80.000 Hektar sind zerstört. In der vergangenen Woche wurde das Feuer wegen einer anhaltenden Hitzewelle an Australiens Ostküste noch einmal größer und stärker, am Montag kamen heftige Winde hinzu.

90 Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften vom Boden aus gegen die Flammen. Unterstützt wurden sie von Löschflugzeugen, die allein am Sonntag 1,3 Millionen Liter Wasser abwarfen. Der benachbarte Bundesstaat New South Wales schickte ein großes Tankflugzeug. «Wir werden das Feuer heute mit allem bekämpfen, was wir zur Verfügung haben», sagte Cox.

Mit einer Länge von 122 Kilometern ist Fraser Island die größte Sandinsel der Erde. Es gibt dort Buschland, Mangrovensümpfe und Süßwasserseen, außerdem wächst auf dem Sand auch ein tropischer Regenwald. Um diesen gibt es große Sorge: «Es bleibt abzuwarten, ob es gelingt, das «Valley of Giants» zu bewahren. Die Feuerwehr tut derzeit alles, um die alten Bäume, die teilweise ein Alter von über 1200 Jahre haben, zu schützen», sagte Roland Gramling vom WWF.

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