Vereinbarung beendet Streit in Polens Regierung

Foto: epa/Radek Pietruszka
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WARSCHAU: Die seit Tagen schwelende Regierungskrise in Polen scheint beigelegt. Der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, und die Chefs zweier Satellitenparteien unterzeichneten am Samstag in Warschau eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit.

Eine seit längerem geplante Kabinettsreform hatte zu Spannungen innerhalb des nationalkonservativen Regierungslagers geführt. Mehrere Abgeordnete der Regierungsfraktion um Justizminister Zbigniew Ziobro stimmten gegen ein Tierschutzgesetz, das als persönliches Projekt von PiS-Chef Kaczynski gilt.

Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen Ziobro, der sich als anti-europäischer Hardliner profiliert, und dem als gemäßigt geltenden Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki. Beide möchten Kaczynski als PiS-Chef beerben.

Das Übereinkommen wurde von Kaczynski, Ziobro und Jaroslaw Gowin, dem Chef der Gruppierung Porozumienie (Verständigung), unterzeichnet. «Wir haben eine Vereinbarung über das Regierungsprogramm der nächsten drei Jahre erzielt», sagte Gowin.

Keine Bestätigung gab es für Berichte, zur Lösung des Streits könne PiS-Chef Kaczynski das Amt des Vize-Ministerpräsidenten übernehmen. Der 71-Jährige war von 2006 bis 2007 Ministerpräsident. Seit dem Machtübernahme seiner Partei 2015 gilt er auch ohne Regierungsposten als wichtiger Strippenzieher.

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