Machado schwört Anhänger auf schweren Kampf ein

María Corina Machado (R), venezolanische Oppositionsführerin, grüßt ihre Anhänger. Foto: epa/Ronald Pena R.
María Corina Machado (R), venezolanische Oppositionsführerin, grüßt ihre Anhänger. Foto: epa/Ronald Pena R.

CARACAS: Seit über einer Woche protestieren die Regierungsgegner gegen die aus ihrer Sicht manipulierte Wahl. Doch Präsident Maduro bleibt eisern. Jetzt gibt die Oppositionschefin Durchhalteparolen aus.

Im Machtkampf nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela hat Oppositionsführerin María Corina Machado ihre Anhänger zum Durchhalten aufgerufen. «Niemand hat behauptet, dass es leicht sein würde, aber die Welt muss sich darüber im Klaren sein, dass es kein Zurück gibt, dies ist unumkehrbar und geht bis zum Ende», sagte Machado in einer Audiobotschaft. «Die Angst wird uns nicht lähmen, wir werden sie überwinden und wir werden nicht von der Straße weichen.»

In den vergangenen Tagen hatten in Venezuela zahlreiche Menschen gegen die nach ihrer Überzeugung manipulierte Wahl demonstriert. Die Staatsgewalt griff hart durch: Mindestens elf Menschen kamen laut der regierungsunabhängigen Organisation Foro Penal ums Leben, Hunderte wurden festgenommen.

Machado sprach aber auch von der Notwendigkeit einer Pause, um sich auf die nächste Phase im Machtkampf vorzubereiten. «Eine operative Pause ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Elemente der Strategie aufeinander abgestimmt und für den nächsten Schritt und die nächste Aktion bereit sind.»

In ihrer Botschaft war die 56-Jährige nur zu hören und nicht wie gewöhnlich in einem Video zu sehen. Zuletzt hatte sie gemeinsam mit dem regierungskritischen Präsidentschaftskandidaten Edmundo González Urrutia in einem offenen Brief die Sicherheitskräfte dazu aufgerufen, sich auf die Seite des Volkes zu stellen und den Anweisungen der amtierenden Regierung nicht mehr Folge zu leisten. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen beide ein. Ihnen werden die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verschwörung, Amtsanmaßung und Aufruf zum Aufstand vorgeworfen.

Die linientreue Wahlbehörde hat den seit 2013 regierenden autoritären Präsidenten Nicolás Maduro nach der Wahl am 28. Juli offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González.

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Helge Fitz 08.08.24 11:47
Same procedure as every year ( James ) in Venezuela

Maduro bleibt im Amt- esta seguro
Ingo Kerp 07.08.24 13:20
Diesmal ist der Widerstand gegen die Wahlfäschung, so es denn eine ist, wesentlich stärker als bei der letzten Wahl. Es ist anzunehmen, das dem Maduro sein Leben lieber ist als das Amt, weshalb mit Sicherheit bereits sondiert wird, wo er seinen Lebensabend verbringen kann. Die Leidtragenden wären dann die ihm bisher hoerigen Beamten-Apparate, die nach seiner Abdankung sich dem Volk gegenübr zu verantworten hätten.