Oppositionsführer will Präsidentenamt antreten

Edmundo Gonzalez Urrutia (L), venezolanischer Oppositioneller, im spanischen Exil. Foto: epa/Daniel Perez
Edmundo Gonzalez Urrutia (L), venezolanischer Oppositioneller, im spanischen Exil. Foto: epa/Daniel Perez

CARACAS: Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl ging der venezolanische Oppositionsführer ins Exil. Jetzt will er sich in seiner Heimat vereidigen lassen. Dort droht ihm allerdings die Verhaftung.

Trotz einer drohenden Verhaftung will der venezolanische Oppositionsführer Edmundo González im Januar in seine Heimat zurückkehren und sich als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen lassen. «Mein Ziel ist es, das Amt am 10. Januar anzutreten, wie es in der Verfassung vorgesehen ist», sagte er dem kolumbianischen Senders Radio Blue.

Allerdings könnte er bei einer Rückkehr aus seinem spanischen Exil festgenommen werden. In Venezuela liegt ein Haftbefehl wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmaßung gegen den 75-Jährigen vor.

USA und andere erkennen González als Wahlsieger an

Nach der Präsidentenwahl am 28. Juli hatte Oppositionskandidat González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit elf Jahren regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Wahlsieger. González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt.

Maduro ist fest entschlossen, im Januar eine weitere sechsjährige Amtszeit anzutreten. Zudem kann er auf die Unterstützung des gesamten Staatsapparats und der Sicherheitskräfte zählen. González hegt dennoch Hoffnung auf einen Machtwechsel. «Es gibt immer Raum für eine friedliche und ausgehandelte Lösung», sagte er. «Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, die sich bietet.»

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