Venezuelas Opposition will Güter von Brasilien aus ins Land bringen

Foto: epa/Miguel Gutiérrez
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BRASILIA (dpa) - Die venezolanische Opposition um den selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó will humanitäre Hilfe von Brasilien aus in das südamerikanische Land schaffen.

Ende der Woche solle eine Sammelstelle für Hilfsgüter im Bundesstaat Roraima an der Grenze zu Venezuela eingerichtet werden, sagte Guaidós Beauftragter für humanitäre Hilfe, Lester Toledo, am Montag nach Gesprächen im brasilianischen Außenministerium in Brasilia.

Hilfslieferungen von Kolumbien nach Venezuela waren zuletzt in der Grenzstadt Cúcuta gestoppt worden. Die venezolanische Regierung von Präsident Nicolás Maduro ließ zehn Lastwagen mit etwa 100 Tonnen Hilfsgütern nicht passieren. Der sozialistische Staatschef befürchtet, die Lieferungen seien lediglich ein Vorwand für eine militärische Intervention in Venezuela.

Das erdölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Menschen hungern, in den Krankenhäusern fehlt es an Medikamenten und Material. Rund drei Millionen Venezolaner sind bereits ins Ausland geflohen.

Parlamentspräsident Guaidó hatte sich am 23. Januar selbst zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit herausgefordert. Zahlreiche Staaten, darunter die USA und Deutschland, haben ihn bereits als rechtmäßigen Übergangsstaatschef anerkannt. Maduro kann sich auf Russland, China und die Türkei sowie Kuba, Bolivien und Nicaragua stützen. Auch das mächtige Militär steht noch an der Seite von Maduro.

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