Venezolanischer Protestanführer verlässt Chiles Botschaft

Venezuelas Oppositionsführer Freddy Guevara spricht mit Journalisten, nachdem er die chilenische Botschaft in Caracas verlassen hat. Foto: epa/Rayner Pena R
Venezuelas Oppositionsführer Freddy Guevara spricht mit Journalisten, nachdem er die chilenische Botschaft in Caracas verlassen hat. Foto: epa/Rayner Pena R

CARACAS: Einer der führenden Oppositionspolitiker Venezuelas hat nach drei Jahren die chilenische Botschaft in Caracas verlassen, in der ihm Asyl gewährt worden war. Auf Fotos war am Mittwoch zu sehen, wie Freddy Guevara auf einem Platz in der venezolanischen Hauptstadt mit Journalisten sprach. Er hatte die Proteste gegen die Regierung in Venezuela 2017 angeführt und war aus Angst vor einer jahrelangen Haftstrafe in die chilenische Botschaft geflüchtet.

«Es war nicht wie in einem Gefängnis», sagte Guevara der venezolanischen Zeitung «El Nacional» zufolge. «Ich hatte keine Freiheit, ohne Zweifel, aber es ist nicht wie die dramatische Situation, die die politischen Gefangenen erlebt haben.»

In der vergangenen Woche hatte Präsident Nicolás Maduro gut drei Monate vor der umstrittenen Parlamentswahl mehr als 100 Oppositionelle begnadigt, unter ihnen Guevara. Einige der Begnadigten sind oder waren im Gefängnis, auch im «El Helicoide» des berüchtigten Geheimdienstes, andere im Exil und wieder andere wurden von Wahlen ausgeschlossen.

Die Regierung hatte die Begnadigungen als Schritt zur nationalen Versöhnung und Anregung zur Teilnahme an der Parlamentswahl am 6. Dezember dargestellt. Experten sehen dies als Versuch, die umstrittene Wahl zu legitimieren. Guevara kündigte an, nicht an der Wahl teilzunehmen, die von Teilen der Opposition als «Betrug» bezeichnet wird.

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