ROM (dpa) - Auf einem deutschen Friedhof im Vatikan werden am Donnerstag zwei Gräber geöffnet, in denen möglicherweise die Gebeine eines vermissten italienischen Mädchens liegen.
Was mit Emanuela Orlandi vor 36 Jahren passierte, ist noch immer nicht geklärt. Die Tochter eines Vatikan-Hofdieners kam im Jahr 1983 nicht von der Musikschule nach Hause zurück. Um den Fall der damals 15-Jährigen ranken sich Gerüchte und Verschwörungstheorien.
Die Familie von Orlandi hofft noch immer auf Aufklärung. Sie hatte vor einiger Zeit einen Hinweis erhalten, wonach Emanuela womöglich auf dem Campo Santo Teutonico innerhalb der Vatikan-Mauern begraben worden sein könnte. Die Angehörigen hatten den Vatikan daraufhin aufgefordert, ein Grab auf dem Friedhof, auf dem Geistliche und Fürsten aus dem deutschsprachigen und flämischen Raum begraben sind, zu öffnen.
Nach Ansicht von Emanuelas Bruder Pietro Orlandi hat der Vatikan mit der Einwilligung zur Graböffnung erstmals eingeräumt, dass es eine «interne Verantwortung» oder Mitwisser im Kirchenstaat gegeben habe oder gebe.
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