Van der Bellen wird Kurz mit Regierungsbildung beauftragen

WIEN (dpa) - Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Montag offiziell den Auftrag zur Bildung einer Regierung erteilen. Das gab die Präsidentschaftskanzlei am Freitag bekannt. Der 33-jährige Kurz werde am Montagvormittag aus diesem Anlass zu einem Gespräch mit dem Staatsoberhaupt zusammentreffen.

Die konservative ÖVP von Ex-Kanzler Kurz war als klarer Sieger aus der Parlamentswahl am 29. September hervorgegangen. Nach dem Endergebnis, das nach Auszählung auch der letzten Briefwahlstimmen am Donnerstagabend vorlag, kommt die ÖVP auf 37,5 Prozent der Stimmen. Das war ein Plus von 6 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2017. Die SPÖ verlor 5,7 Punkte und fiel auf einen historischen Tiefstand von 21,2 Prozent der Stimmen, die FPÖ sackte nach der Ibiza-Affäre auf 16,2 Prozent (minus 9,8 Prozentpunkte) ab.

Die Grünen konnten demnach 13,9 Prozent der Wähler überzeugen und überwanden damit deutlich die Vier-Prozent-Hürde, an der die Partei vor zwei Jahren noch gescheitert war. Ebenfalls ins Parlament geschafft haben es die liberalen Neos mit 8,1 Prozent (plus 2,8 Punkte). Die Wahlbeteiligung lag bei 75,6 Prozent.

Kurz hat angekündigt, mit allen im Parlament vertretenen Parteien Sondierungsgespräche zu führen, um die Chance auf eine Koalition abzuklären. Vielfach spekuliert wird über ein mögliches Bündnis von ÖVP und Grünen. Eine Wiederauflage der Koalition mit der FPÖ ist nicht auszuschließen, auch wenn sich die Rechtspopulisten eigentlich in der Opposition erneuern wollen. Ein Bündnis mit der SPÖ gilt als wenig wahrscheinlich.

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