Valentinstag, Frauentag, Muttertag

Wovon haben Frauen am meisten?

Für Frauen ist der 14. Februar das erste von drei besonderen Daten im Jahr: Valentinstag, Frauentag, Muttertag. Oft stehen ihre Interessen im Mittelpunkt. Doch welcher Tag trifft tatsächlich ihre Belange? Foto: Christian Charisius/Dpa
Für Frauen ist der 14. Februar das erste von drei besonderen Daten im Jahr: Valentinstag, Frauentag, Muttertag. Oft stehen ihre Interessen im Mittelpunkt. Doch welcher Tag trifft tatsächlich ihre Belange? Foto: Christian Charisius/Dpa

BERLIN (dpa) - Der 14. Februar steht vor der Tür. Die Floristen reiben sich die Hände. An den Valentinstag schließen sich später noch Frauentag (8. März) und Muttertag (13. Mai) an. Doch welche Bedeutung haben sie? Kurz: Wovon hat frau mehr?

RUNDE 1 - DIE BLUMEN

Es gibt nur wenige Tage im Jahr, an denen Blumensträuße so begehrt sind wie am 14. Februar - was sich auch am Preis zeigt. Das Statistische Bundesamt hat für 2015 errechnet, dass Schnittblumen dann 7,7 Prozent teurer waren als im Jahresschnitt.

Hält das Pfennigfuchser unter den Verliebten vom Kauf ab? Wohl kaum. Jedenfalls geben die Konsumforscher der GfK an, dass im vergangenen Jahr der Umsatz von Sträußen um den Valentinstag herum mit knapp 60 Millionen Euro gut doppelt so hoch war wie der einer durchschnittlichen Woche. Noch etwas ergiebiger allerdings war der Muttertag für Floristen - mit etwas mehr als 60 Millionen Euro. Der Frauentag lag mit rund 50 Millionen Euro Umsatz abgeschlagen dahinter.

Die Aussicht auf Blumen scheint also am Muttertag am günstigsten: dafür zwei Punkte. Ein Punkt für den Valentinstag.

RUNDE 2 - DIE POLITIK

Am Valentinstag treten Geschlechter- und Genderfragen sicher eher in den Hintergrund. Was dann eben zählt: die Liebe. Mutter- und besonders der Frauentag haben hingegen auch politischen Charakter.

Am 8. März treten auf dem ganzen Globus Organisationen für die Rechte von Frauen ein - dieses Jahr sicherlich besonders vor dem Hintergrund der weltweiten Sexismus-Debatte. Und weiterhin geht es auch um die Gleichstellung von Frauen. In einer Forsa-Studie von 2015 glaubten drei Viertel der Befragten, dass es noch Bereiche gibt, in denen Frauen benachteiligt sind - vor allem bei Aufstiegschancen und Löhnen. Selbst mehr als 100 Jahre nach der Einführung des Frauentags sind für die Mehrheit der Deutschen die Forderungen nicht obsolet.

Auch am Muttertag wurden zuletzt immer häufiger das Rollenbild von Frauen hinterfragt und besonders Familienrechte eingefordert - wie finanzierbare Kinderbetreuung oder Lohngerechtigkeit.

Aus Sicht der Vorkämpfer für die Gleichberechtigung: Frauentag zwei, Muttertag ein Punkt.

RUNDE 3 - DIE TRADITION

Um die Ursprünge des Valentinstags ranken sich einige Legenden. Die bekannteste: Ein Bischof namens Valentin hat im 3. Jahrhundert in Rom gelebt und trotz kaiserlichen Verbots Paare nach christlichem Ritus getraut und Blumen geschenkt. An einem 14. Februar soll der Märtyrer enthauptet worden sein. Andere wiederum sehen in den Liebesbekundungen einen Zusammenhang mit einem noch älteren Festtag im antiken Rom, an dem jedes Jahr Mitte Februar der Göttin Juno, der Beschützerin der Ehe, gedacht wurde. Als Tag der Liebenden ist der Valentinstag aber erst im 14. Jahrhundert nachgewiesen.

Mit solch weit zurückreichender Tradition können weder Mutter- noch Frauentag mithalten. Beide wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführt. Der Traditionspunkt geht an den Valentinstag.

ERGEBNIS

In diesem Dreikampf setzt sich diesmal der Muttertag hauchdünn mit einem Punkt durch - es gibt Beweise der Zuneigung, ohne dass die Frage nach Gleichberechtigung außen vor gelassen wird. Doch egal welcher Anlass: Zeichen der Liebe, Aufmerksamkeit für Mama und Rechte für Frauen sollten sowieso nicht auf nur einen Tag beschränkt sein.

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