WASHINGTON: Wenige Tage nach einer Ansprache des taiwanischen Präsidenten zum Nationalfeiertag startet China ein Militärmanöver um die Inselrepublik. Die USA als wichtige Verbündete Taiwans warnen.
Die US-Regierung sieht in dem chinesischen Militärmanöver rund um Taiwan die Gefahr einer Eskalation. Die Vereinigten Staaten seien ernsthaft besorgt über die Übungen in der Straße von Taiwan und um Taiwan herum, teilte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Matthew Miller, mit.
China betrachtet die Inselrepublik als abtrünniges Gebiet, das wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Die nun begonnenen Übungen werden als Reaktion auf eine Rede des taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te, der China-Kritiker ist, zum Nationalfeiertag vergangene Woche gesehen. Seit Jahrzehnten gibt es in Taiwan unabhängige und demokratisch gewählte Regierungen.
Mit militärischen Provokationen auf eine jährliche Ansprache zu reagieren sei nicht gerechtfertigt und berge die Gefahr einer Eskalation, teilte das US-Außenministerium mit. Es forderte China auf, sich zurückzuhalten und weitere Aktionen zu vermeiden, die den Frieden und die Stabilität untergraben könnten.
Die USA folgen der Ein-China-Doktrin, die Voraussetzung für diplomatische Beziehungen zu China bildet und keine offiziellen Kontakte zu Taiwan ermöglicht. Die Vereinigten Staaten haben sich aber gesetzlich dazu verpflichtet, die Verteidigungsfähigkeit der Inselrepublik zu unterstützen, und sind ein wichtiger Verbündeter.