USA halten sich Teilnahme am Investmenttreffen in Riad weiter offen

US-Präsident Donald J. Trump (l.) und First Lady Melania Trump (r.). Foto: epa/Chris Kleponis
US-Präsident Donald J. Trump (l.) und First Lady Melania Trump (r.). Foto: epa/Chris Kleponis

FRANKFURT/WASHINGTON (dpa) - Die USA haben die Teilnahme von Finanzminister Steven Mnuchin an einer geplanten Investmentkonferenz in der saudischen Hauptstadt Riad weiter offengelassen. Der Finanzminister werde an diesem Freitag entscheiden, ob er nach Riad reisen werde oder nicht, sagte US-Präsident Donald Trump in der Nacht zum Dienstag. Hintergrund ist ein Streit zwischen den USA und Saudi-Arabien wegen des bislang ungeklärten Verschwindens eines regimekritischen Journalisten im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul.

Der Siemens-Konzern, einer der «strategischen Partner» der Wirtschaftskonferenz, hat die Teilnahme von Unternehmenschef Joe Kaeser an der Veranstaltung bisher noch nicht abgesagt. Wir werden die Entwicklung aber weiter genau beobachten, sagte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage.

Zuletzt hatten sich Absagen von prominenten Konzernchefs bei der als hochkarätig eingeschätzten Wirtschaftskonferenz in Riad gehäuft. Unter anderem hatte zuletzt der Chef der britischen Großbank HSBC, John Flint, abgesagt. Zuvor gab es bereits die Absage vom Chef der US-Großbank JPMorgan, Jamie Dimon. Außerdem gab es bisher bestätigte Absagen etwa der Chefs vom Unterhaltungskonzern Viacom und vom Fahrdienstleister Uber. Auch zahlreiche Medien werden dem Treffen fernbleiben.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg will auch der Chef des Vermögensverwalters Blackrock dem Treffen fernbleiben. Die Agentur berief sich auf namentlich nicht genannte Kreise. Zuvor hatte ein Sprecher von Blackrock gesagt, dass die Situation genau beobachtet werde. Außerdem soll der Chef der Schweizer Bank Credit Suisse laut Kreisen der Konferenz fernbleiben.

Zwei Wochen nach dem Verschwinden des Journalisten haben türkische und saudische Ermittler eine Durchsuchung des Konsulats abgeschlossen. Ziel des gemeinsamen Einsatzes war es, den Verbleib des Journalisten und Regimekritikers aufzuklären. Türkische Behörden gehen nach Medienberichten davon aus, dass der Journalist im Konsulat getötet wurde. Das saudi-arabische Königshaus bestreitet jede Mitschuld am Verschwinden des Journalisten.

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