USA fordern Freilassung von Kanadiern in China

Foto: epa/Shawn Thew
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MONTREAL (dpa) - Eine chinesische Top-Managerin wird in Kanada auf Betreiben der USA festgenommen, dann werden zwei Kanadier in China festgesetzt. Handelt es sich um Vergeltung? Die US-Regierung zeigt sich davon überzeugt, dass die Festnahme der Kanadier nicht rechtmäßig ist.

Die US-Regierung hat die Festnahme von zwei Kanadiern in China als unrechtmäßig bezeichnet und deren Freilassung gefordert. «Die rechtswidrige Inhaftierung von zwei kanadischen Staatsbürgern ist inakzeptabel», sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag nach einem Treffen mit seiner kanadischen Amtskollegin Chrystia Freeland in Washington. «Die Inhaftierung dieser beiden Kanadier in China sollte beendet werden.» Freeland betonte, die Freilassung habe für ihre Regierung höchste Priorität.

Die beiden Kanadier Michael Kovrig - ein früherer Diplomat - und Michael Spavor waren am Montag festgenommen worden. Sie arbeiten für zwei verschiedene regierungsunabhängige Organisationen. Die chinesischen Behörden werfen ihnen vor, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die «die nationale Sicherheit gefährden». Die Inhaftierungen werden von Beobachtern dagegen als mögliche chinesische Vergeltung für die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada angesehen.

Meng ist die Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei. Sie war auf Antrag der USA festgenommen worden. Ihr wird Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. Ein Gericht in Vancouver hatte am Dienstag entschieden, Meng bis zu einer Entscheidung über ihre Auslieferung an die USA gegen Kaution freizulassen.

Freeland betonte, es gebe keine politische Einmischung in dem Fall. Chinesische Regierungsvertreter hätten im Gespräch mit kanadischen Stellen keine Verbindung zwischen der Festnahme der Managerin und der der beiden Kanadier gezogen.

Die chinesischen Behörden gewährten dem kanadischen Botschafter John McCallum unterdessen Zugang zu Kovrig. Man bemühe sich nun weiter um Zugang auch zu Spavor, teilte das kanadische Außenministerium mit.

Wegen der Spannungen sagte die kanadische Tourismusministerin Melanie Joly am Freitag eine Reise nach China ab. Jolys Büro teilte mit, die kanadische und die chinesische Seiten seien übereingekommen, die zum Abschluss des Kanada-China-Tourismusjahres geplante Reise auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

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Hardy Kromarek Thanathorn 15.12.18 14:04
Jetzt kann man nur noch warten!!!
bis ein Amerikaner/in in China verhaftet wird! 2 Kanadier haben Sie ja schon! So ein Schwachsinn, was sich da die Amerikaner wieder ausgedacht haben! Eigentor! Hier werden unschuldige Menschen in Sachen hinein gezogen, wo Sie überhaupt nichts dafür können! Donald sein Töchterchen Ivanka wird jetzt schön zuhause bleiben! Oder gerade mal nach Saudi Arabien mit Direktflug! Da kennen die Chineschen nichts! Auge um Auge! Zahn um Zahn!