USA distanzieren sich wegen WHO von UN-Resolution

NEW YORK: Die USA haben bei den Vereinten Nationen zuerst eine Resolution zur Bekämpfung des Coronavirus angenommen - und sich danach von einer Formulierung zur Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wieder distanziert. Der Beschluss der Vollversammlung zur internationalen Zusammenarbeit bei Arzneien, Impfungen und medizinischer Ausrüstung in der Pandemie enthielt die Formulierung, dass die WHO eine «entscheidende Führungsrolle» in der Krise spiele.

In einer Mitteilung der amerikanischen UN-Mission am Dienstag hieß es, man distanziere sich von dem entsprechenden Paragrafen. «Wir sind weiterhin ernsthaft besorgt über die mangelnde Unabhängigkeit, die die WHO seit Beginn dieser Pandemie gezeigt hat», teilten die Amerikaner mit. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche angekündigt, die Zahlungen an die WHO wegen angeblichen Missmanagements und Vertrauens auf Angaben aus China auszusetzen.

Es blieb zunächst unklar, ob die Vereinigten Staaten bei der Annahme der Resolution in der UN-Vollversammlung im sogenannten stillen Abstimmungsverfahren vergessen hatten, Widerspruch einzulegen. Ein Beschluss gilt wegen der logistischen Schwierigkeiten während der Pandemie dann als angenommen, wenn keines der 193 Mitgliedsländer der Vollversammlung ein Veto einlegt. Keine Handlung signalisiert Zustimmung.

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