US-Studentin sitztan Flughafen Tel Aviv fest

Symbolbild: epa/Jim Hollander
Symbolbild: epa/Jim Hollander

TEL AVIV (dpa) - Eine US-Studentin sitzt schon seit einer Woche am internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv fest. Israel verweigert der 22-jährigen Lara Alkasem die Einreise, weil ihr die Unterstützung der anti-israelischen Protestbewegung Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) vorgeworfen wird.

Die junge Frau mit palästinensischen Wurzeln war vergangene Woche mit einem Studentenvisum am Flughafen gelandet, weil sie ein Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem beginnen will. Die Hochschule hat die Entscheidung der Behörden kritisiert, Alkasem die Einreise zu verweigern, und unterstützt die junge Frau juristisch.

Alkasem könnte zwar in die Vereinigten Staaten zurückreisen. Sie hat sich aber nach Angaben ihres Anwalts dafür entschieden, am Flughafen auszuharren. Sie sei fest entschlossen, ihr Studium in Jerusalem rechtzeitig Mitte Oktober zu beginnen. An diesem Donnerstag will sich das Bezirksgericht in Tel Aviv mit ihrem Fall befassen.

Alkasem war in der Vergangenheit aktiv in der Organisation Students for Justice in Palestine (Studenten für Gerechtigkeit in Palästina), die einen Boykott Israels unterstützt. Nach Angaben ihres Anwalts unterstützt sie deren Positionen jedoch heute nicht mehr.

Gilad Erdan, Israels Minister für strategische Angelegenheiten, will eine Einreisegenehmigung nur dann erwägen, wenn sie sich ausdrücklich von Forderungen zum Boykott Israels distanziert.

Zu Jahresbeginn hatte das israelische Ministerium für strategische Angelegenheiten eine schwarze Liste von rund 20 Organisationen veröffentlicht, die zu einem Boykott des Landes aufrufen. Aktivisten dieser Gruppierungen soll die Einreise verweigert werden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Michael Clever 12.10.18 11:41
Israel
Ein starker Staat, der seine Feinde nicht ins Land lässt.
aurel aurelis 12.10.18 11:40
Rücken an der Wand
Die Mehrheit der Palestinänser und viele Araber wollen die Israelis "weiterhin ins Meer treiben". Ist es verwunderlich wenn die Israelis sich gegen Leute und Organisationen wehren wenn sie an dieser Wand kratzen, meisseln und sie letztlich einstürzen wollen?