Inhaftierung von US-Journalist Gershkovich verurteilt

Evan Gershkovich, Korrespondent des Wall Street Journal, wird von Beamten vom Lefortovsky-Gericht zu einem Bus eskortiert. Foto: Alexander Zemlianichenko/Ap
Evan Gershkovich, Korrespondent des Wall Street Journal, wird von Beamten vom Lefortovsky-Gericht zu einem Bus eskortiert. Foto: Alexander Zemlianichenko/Ap

WASHINGTON: Vertreter von Medien und Presserechtsorganisationen verschiedener Länder haben Russland zur Freilassung des inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich aufgefordert. «Gershkovich ist ein Journalist, kein Spion, und er sollte sofort und ohne Bedingungen freigelassen werden», hieß es in einem offenen Brief, der am Freitag von der Nichtregierungsorganisation Committee to Protect Journalists veröffentlichten wurde und der an den russischen Botschafter in Washington gerichtet war.

Der Brief war von 38 Vertretern renommierter internationaler Medien wie der «New York Times», der britischen BBC, Associated Press und Agence France-Presse unterschrieben worden. Zu den Unterzeichnern gehörten auch Organisationen wie PEN America und das International Press Institute, die sich für Pressefreiheit einsetzen.

Ein Gericht in Moskau hatte gegen den für das «Wall Street Journal» tätigen Gershkovich wegen angeblicher Spionage für die USA Haftbefehl erlassen. Der Journalist hatte auch zu Russlands Krieg gegen die Ukraine recherchiert. Der Reporter sei zunächst bis 29. Mai in Untersuchungshaft, teilte das Gericht mit. Dem 1991 geborenen Gershkovich drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. Das «Wall Street Journal» wies die Vorwürfe gegen seinen Mitarbeiter zurück.

Die US-Regierung verurteilte die Inhaftierung Gershkovichs aufs Schärfste. «Die Verfolgung amerikanischer Staatsbürger durch die russische Regierung ist inakzeptabel», teilte das Weiße Haus mit. «Wir sind zutiefst besorgt über die beunruhigenden Berichte, dass Evan Gershkovich, ein amerikanischer Staatsbürger, in Russland festgenommen wurde.» Das US-Außenministerium stehe in direktem Kontakt mit der russischen Regierung und bemühe sich aktiv darum, Gershkovich konsularischen Zugang zu verschaffen.

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