US-Pressezentrum muss Kims Hotel vor Gipfel mit Trump verlassen

Foto: epa/Fazry Ismail
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HANOI (dpa) - Kurz vor dem Gipfel zwischen den USA und Nordkorea in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi muss das vom Weißen Haus eingerichtete Pressezentrum umziehen: Das US-Pressezentrum war im Hotel Meliá im Stadtzentrum untergebracht - ausgerechnet in jenem Hotel, in dem der nordkoreanische Machthabers Kim Jong Un abgestiegen ist. Das vietnamesische Außenministerium teilte am Dienstagmorgen mit, das US-Pressezentrum werde in das nahe gelegene internationale Medienzentrum verlegt. Einen Grund nannte das Ministerium nicht.

Der CNN-Korrespondent Jim Acosta schrieb auf Twitter über die vietnamesische Ankündigung: «Übersetzung: Die US-Presse wird aus dem Hotel rausgeschmissen, in dem wir Tage damit verbracht haben, unseren Arbeitsbereich einzurichten.» Die Nordkoreaner seien «offensichtlich nicht glücklich» darüber gewesen, dass das amerikanische Pressezentrum im Hotel Meliá eingerichtet worden sei.

Acostas CNN-Kollege Will Ripley schrieb auf Twitter: «Kim Jong Un hat weiterhin das Sagen, ob in Nordkorea oder Vietnam.» John Hudson von der «Washington Post» schrieb auf Twitter, Kim wolle das amerikanische Pressezentrum nicht im selben Hotel haben, in dem er wohnt. Ins US-Pressezentrum - das am Dienstag offiziell eröffnet werden sollte - sei viel Arbeit investiert worden.

Im internationalen Medienzentrum wurde am Dienstag ein Raum für die US-Journalisten abgetrennt. Nach Angaben des vietnamesischen Informationsministeriums haben sich fast 3.000 internationale Journalisten aus 40 Ländern für den Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit Kim akkreditiert. Hinzu kommen demnach mehr als 500 vietnamesische Journalisten.

Kim traf am Dienstag in Hanoi ein. Trump wurde am Abend in der vietnamesischen Hauptstadt erwartet. Er ist im Marriott-Hotel untergebracht - rund sieben Kilometer Luftlinie von Kims Hotel entfernt. Trump und Kim wollen am Mittwoch und Donnerstag zusammenkommen. Trumps Ziel ist die atomare Abrüstung Nordkoreas. Im Gegenzug stellt er Kim wirtschaftliche Entwicklung des verarmten und international isolierten Landes in Aussicht.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen schneidet Nordkorea am schlechtesten von allen Ländern weltweit ab: Nordkorea liegt auf Rang 180, dem letzten überhaupt.

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