Biden unterzeichnet Gesetz für US-Feiertag zum Ende der Sklaverei

Staatspräsident Joe Biden unterzeichnet den Juneteenth National Independence Day Act. Foto: epa/Oliver Contreras
Staatspräsident Joe Biden unterzeichnet den Juneteenth National Independence Day Act. Foto: epa/Oliver Contreras

WASHINGTON: In den USA wird der Gedenktag «Juneteenth», der das Ende der Sklaverei markiert, künftig als bundesweiter Feiertag begangen. Präsident Joe Biden setzte eine entsprechende Gesetzesvorlage nach der Verabschiedung durch beide Kammern des Kongresses am Donnerstag im Weißen Haus mit seiner Unterschrift in Kraft.

Am 19. Juni wird in den USA des Endes der Sklaverei gedacht. An jenem Tag im Jahr 1865 war die Emanzipationsproklamation zur Befreiung der Sklaven in Texas bekanntgemacht worden. In dem südlichen Bundesstaat und einigen weiteren ist «Juneteenth» schon seit längerem ein Feiertag.

«Bundesweite Feiertage sind etwas Wichtiges. Es sind Tage, an denen wir als Nation beschlossen haben, innezuhalten und Bilanz zu ziehen», sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei der Zeremonie im Weißen Haus. «Wir müssen aus unserer Geschichte lernen. Und wir müssen unseren Kindern unsere Geschichte beibringen.» Biden erklärte, dass es an diesem Tag darum gehe, sich an den «moralischen Schandfleck», an «Amerikas Erbsünde» zu erinnern. «Wenn wir uns an diese Momente erinnern, beginnen wir zu heilen und werden stärker.»

«Dieser Tag erinnert uns an eine Geschichte, die stark durch Brutalität und Ungerechtigkeit befleckt ist, und erinnert uns an unsere Verantwortung, eine Zukunft des Fortschritts für alle aufzubauen», hatte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, erklärt.

Die Verabschiedung des Gesetzentwurfs war im vergangenen Jahr zunächst an einem republikanischen Senator gescheitert. Als Grund hatte Ron Johnson aus dem Bundesstaat Wisconsin damals Bedenken zu den Folgekosten angeführt. Seinen Widerstand gab er diese Woche jedoch auf.

Da sich die Demokraten durch die Wahlen 2020 das Präsidentenamt und eine knappe Mehrheit im Senat sichern konnten, haben sich die Machtverhältnisse zudem seither verschoben. Die landesweiten Proteste und die Debatte über Rassismus, die durch den gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer bei Polizeieinsätzen entfacht wurden, verschafften dem Vorhaben weiteren Auftrieb.

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Jürgen Franke 18.06.21 20:10
Herr Wendland, Ihre Aufzählung der
USA Gedenktage ist schon super. Geschichte scheint Sie auch zu begeistern. Auch ich konnte im Februar 1945 die amerikanischen Bomber bewundern. Aber das habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt.
Bernd Wendland 18.06.21 19:10
Gedenktage/Herrn Norbert Kurt Leupi.
Falls Biden das Waffentragen verbieten wollte, würde er gewiss durch diese Waffen alsbald den Heldentot sterben. Aber vielleicht ginge die Sache auch gut für ihn aus, sofern er "Waffen" mit "Waffeln" verwechselt, so wie er jüngst auf dem G7-Gipfel mehrfach "Libyen" mit "Syrien" vertauschte.
Norbert Kurt Leupi 18.06.21 18:10
Gedenktage / Herr Bernd Wendland
Man könnte auch das Waffentragen verbieten , dann hätte man noch einen Gedenktag für den Waffenabschaffungstag ! Biden hat auch eine Wirbelsäule , aber kein Rückgrat , der Waffen - Lobby den Garaus zu machen !
Oliver Manz 18.06.21 17:30
Die Sklaverei existiert immer noch Arbeiten und Arm sein....
Vor allem in Südostasien
Bernd Wendland 18.06.21 17:10
Ein paar Gedenktage mehr gefällig?
Die US-Amerikaner könnten noch ein paar weitere wunderschöne Gedenktage einführen, wie etwa einen für die Abwürfe der Atombomben über Japan, wo auf einen Schlag hunderttausend Menschen verkohlten, des weiteren einen Tag zum Gedenken des Völkermordes an der indianischen Urbevölkerung, einen Tag für das Gedenken an den Vietnamkrieg, als die Amerikaner dieses kleine Land mit mehr Brand-, Spreng- und Napalm-Bomben überzogen, als im ganzen Zeiten Weltkrieg detonierten, von Entlaubungsaktionen ganz abgesehen, die die Menschen und die Natur wie die Fliegen sterben ließen. Auch ein Gedenktag für die Annexion des ehemals selbstständigen Königreichs Hawaii oder der von Kalifornien und Texas wäre nicht schlecht, von einem Gedenktag für die Brandnacht von Hamburg ganz abzusehen, als alliierte Bomber den Tod von 40.000 Menschen in einer einzigen Nacht zu verantworten hatten. Auch könnte man dem Beginn des Irakkrieges gedenken, der auf der Lüge basierte, dass Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen besäße. Abrunden ließe sich Liste mit Gedenktagen wegen der Unterstützung verschiedenster totalitärer Regime durch die USA in Südamerika. Allein Guantanamo zu gedenken, ist leider verfrüht, da dort immer noch Menschen ohne Gerichtsbeschluss inhaftiert sind.