US-General hält Terrorgruppe IS nicht für besiegt

Foto: epa/Noufal Ibrahim
Foto: epa/Noufal Ibrahim

WASHINGTON (dpa) - Der Top-General der US-Truppen im Nahen Osten, Joseph Votel, hält den Abzug der Amerikaner aus Syrien für verfrüht und die Terrorgruppe IS nicht für besiegt. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember angekündigt, alle 2.000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen - mit der Begründung, der IS sei dort bezwungen.

Votel sagte dem Fernsehsender CNN am Freitag mit Blick auf diese Entscheidung: «Ich hätte das nicht vorgeschlagen, offen gesagt.» Das Kalifat des «Islamischen Staates» (IS) verfüge weiter über Anführer, Kämpfer, Unterstützer und Ressourcen. Deshalb sei fortdauernder militärischer Druck gegen das Netzwerk nötig.

Um den IS für besiegt erklären zu können, müsse gesichert sein, dass die Terrororganisation nicht die Fähigkeiten besitze, Anschläge auf die USA oder seine Verbündeten zu planen oder zu steuern, sagte Votel. Er betonte aber: «Sie haben weiter diese sehr mächtige Ideologie, also können sie inspirieren.»

Er mahnte auch, die von Kurden angeführten und von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bräuchten weiter Hilfe im Kampf gegen den IS. Vor wenigen Tagen hatten sie eine Offensive auf die letzte IS-Bastion in Syrien begonnen.

Trumps Ankündigung des Abzugs aus Syrien hatte national wie international große Irritationen ausgelöst. Einen Zeitplan dafür hat er bislang nicht vorgelegt. Nach viel Kritik war Trump davon abgerückt, dass der IS bereits komplett besiegt sei. Bei einem Außenministertreffen der Anti-IS-Koalition in Washington am 7. Februar hatte er aber verkündet, er rechne in naher Zukunft mit einer vollständigen Rückeroberung des einst vom IS gehaltenen Geländes in Syrien und dem Irak. Eine entsprechende Erklärung seiner Regierung könnte womöglich bereits in der kommenden Woche erfolgen. Am Freitag stellte Trump erneut eine solche Erklärung in Aussicht.

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