Nordkorea soll große Militärparade vorbereiten

6. Plenarsitzung des 7. Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas. Foto: epa/Kcna
6. Plenarsitzung des 7. Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas. Foto: epa/Kcna

SEOUL: Nordkorea bereitet sich nach Angaben von US-Experten offensichtlich auf eine größere Militärparade zum 75. Gründungstag der herrschenden Arbeiterpartei am 10. Oktober vor. Kürzlich gemachte Satellitenaufnahmen zeigten reges Treiben auf einem für Paraden präparierten Übungsgelände in der Hauptstadt Pjöngjang, berichtete die auf Nordkorea spezialisierte Nachrichtenseite «38 North» des Stimson Center. Mehr als 40 Fahrzeuge seien auf den Straßen des Mirim-Übungsgeländes beobachtet worden. Darunter seien auch neun längere Fahrzeuge gewesen, bei denen es sich vermutlich um Mehrfachraketenwerfer-Fahrzeuge handele.

Nordkorea kündige keine Militärparaden öffentlich an, hieß es. Doch auf der Grundlage der Größe früherer Paraden könne man von der Präsenz der Fahrzeuge darauf schließen, «dass es sich vermutlich nur um einen Bruchteil dessen handelt, was während der Feiern gezeigt wird». Ob auch mobile Abschussrampen für Langstreckenraketen auffahren würden, könne jedoch nicht festgestellt werden.

Unklar ist auch, ob die Führung Pjöngjangs zum Feiertag die üblichen Menschenmassen mobilisiert. Das abgeschottete Land hat strenge Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ergriffen. Eigenen Angaben zufolge gab es bisher keinen einzigen Infektionsfall. Die Experten von «38 North» gehen jedoch davon aus, dass erneut Tausende den Kim-Il-Sung-Platz im Zentrum Pjöngjangs füllen werden, um die Parade zu verfolgen. Auf den Satellitenaufnahmen sei zu erkennen, dass Menschen auf dem Platz für die Parade schon übten.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Zuletzt mehrten sich Spekulationen, Nordkorea könne zum Gründungstag der Partei auch einen neuen größeren Raketentests vornehmen.

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Ingo Kerp 23.09.20 13:07
Dazu wird der Kim doch wohl seinen Freund Trump einladen, um nochmal die Hand von "seiner Exzellenz" schüteln zu dürfen.