Pompeo schließt Sperre von TikTok nicht aus

Foto: Pixabay/Kon Karampelas
Foto: Pixabay/Kon Karampelas

WASHINGTON: US-Außenminister Mike Pompeo schließt eine Sperre von Apps aus China - insbesondere der populären internationalen Videoplattform TikTok - nicht aus. «Wir nehmen das sehr ernst. Wir sehen es uns auf jeden Fall an», sagte Pompeo am Montagabend (Ortszeit) bei Fox News. Er war danach gefragt worden, ob die US-Regierung nicht in Erwägung ziehen sollte, soziale Medien aus China und speziell TikTok zu verbieten.

TikTok mit der chinesischen Firma ByteDance als Besitzer spürt schon länger politischen Gegenwind in den USA. So wurde Ende vergangenes Jahres US-Militärangehörigen wegen Sicherheitsbedenken untersagt, die App auf ihren Dienst-Smartphones zu nutzen. Pompeo sagte am Dienstag, man solle sich die App nur auf sein Smartphone laden, «wenn Sie wollen, dass Ihre privaten Informationen in die Hände der chinesischen Kommunistischen Partei gelangen».

Ein Sprecher von TikTok erklärte auf Anfrage, das Unternehmen werde von einem amerikanischen CEO geleitet und habe Hunderte Mitarbeiter und wichtige Führungskräfte unter anderem im Bereich Sicherheit in den USA. «Wir haben niemals Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergegeben und würden dies auch nicht tun, wenn wir darum gebeten würden», hieß es.

ByteDance wird im Ausland wegen einer möglichen Nähe zu Chinas Behörden und dem Umgang mit persönlichen Daten mit Argwohn betrachtet. Deswegen bemüht sich das Unternehmen seit langem, seine internationale Plattform von der chinesischen Version zu trennen. TikTok hatte am Dienstag angekündigt, sich wegen des chinesischen Gesetzes zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong aus dem Markt der Sonderverwaltungsregion zurückzuziehen - und die Bemühungen damit unterstrichen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Markus Boos 08.07.20 21:07
@ingo
Es wird geblockt werden was stört. Sollte er, wie du meinst, auch Twitter sperren, verpasst er sich selbst einen Maulkorb. Könnte echt langweilig werden. ;-))
Ingo Kerp 08.07.20 15:07
Na klar, wenn eine Rentnerin es schafft, via TikTok die großspurig verkündete Zahl von 1 Mio Wahlkampfbesucher in Tusla auf 6.500 schrumpfen zu lassen, dann muß TikTok weg. So etwas darf nicht nochmal passieren. Kommt die nächste Überraschung dann via Twitter und Twitter wird gesperrt, muß sich keiner mehr die Trump'schen Lobhudeleien anhoeren, bzw. durchlesen.