YANGON: In Myanmar hat ein Gericht am Dienstag zwei Urteile gegen die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi auf kommende Woche verschoben. Die Urteile zu den Anklagepunkten Anstiftung zum Aufruhr und Verletzung von Corona-Maßnahmen wurden auf den 6. Dezember verlegt, wie mit dem Verfahren vertraute Personen der Deutschen Presse-Agentur dpa sagten. Gründe für den Aufschub waren zunächst nicht bekannt. Die 76-jährige Suu Kyi steht seit dem Militärputsch von Anfang Februar unter Hausarrest.
Die Justiz wirft der Friedensnobelpreisträgerin zahlreiche Vergehen vor. Es drohen langjährige Haftstrafen. Beobachter und Menschenrechtsexperten sprechen von einem Schauprozess und vermuten, dass die Junta die beliebte Politikerin auf diese Weise langfristig zum Schweigen bringen will. Sie muss sich unter anderem auch wegen Verstößen gegen die Außenhandelsgesetze und Korruption verantworten. Der Prozess hatte Mitte Juni in der Hauptstadt Naypyidaw begonnen.
Das frühere Birma versinkt seit dem Putsch in Chaos und Gewalt. Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden rund 1300 Menschen getötet. Mehr als 10.000 wurden festgenommen.
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