Unwetter und Brände in Norditalien

Foto: epa/Massimo Percossi
Foto: epa/Massimo Percossi

ROM: Wetterchaos in Italien: Während im Norden des Landes Unwetter mit Regen und Hagel vielerorts größere Schäden angerichtet haben, werden auch wieder neue Brände gemeldet. Der von einer langen Dürre geplagten Landwirtschaft bringen die örtlich konzentrierten heftigen Niederschläge nach Einschätzung von Experten wenig.

In San Michele del Carso nördlich von Triest unweit der Grenze zu Slowenien wurden laut Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zum Donnerstag 25 Familien in Sicherheit gebracht, nachdem dort ein großes Feuer ausgebrochen war. Der Brand sei am Mittwoch zunächst mit dem Einsatz von zwei Hubschraubern gestoppt, am Abend aber vom Wind wieder angefacht worden. In der Region Friaul-Julisch Venetien hatte es im Juli schon verschiedene Wald- und Buschbrände gegeben.

Rund 300 Kilometer weiter westlich wurden im Valcamonica-Tal in der Provinz Brescia nordwestlich des Gardasees nach heftigen Regenfällen laut Ansa 40 Menschen evakuiert, drei wurden leicht verletzt.

Auch in anderen Teilen Norditaliens kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Unwettern. Die Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» zeigte Fotos von faustdicken Hagelkörnern aus der Provinz Cuneo im Piemont. Starke Winde entwurzelten vielerorts Bäume und deckten Dächer ab. Unwetterwarnungen gab es am Donnerstag für die Lombardei, das Piemont, Venetien, das Trentino und Südtirol.

Der Norden Italiens hatte zuvor unter einer monatelangen Dürre gelitten, der Po - Italiens größter Fluss - führt Niedrigwasser. Die kurzen, heftigen und örtlich konzentrierten Unwetter können das Regendefizit nicht wettmachen. «Wenn die Regenfälle nicht in Raum und Zeit gut verteilt sind, helfen sie wenig bis nichts», zitierte der «Corriere» den Koordinator der Italienischen Gesellschaft für Umweltgeologie, Massimiliano Fazzini.

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