Untersuchungsergebnisse zu toten Fischen frühestens Sonntag

Tote Fische treiben im flachen Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder. Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen in Brandenburg an der Grenze zu Polen. Foto: Patrick Pleul/dpa
Tote Fische treiben im flachen Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder. Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen in Brandenburg an der Grenze zu Polen. Foto: Patrick Pleul/dpa

WARSCHAU: Polen wird die Untersuchungsergebnisse von massenweise verendeten Fischen aus der Oder frühestens am Sonntag vorlegen können. Bislang habe das Staatliche Forschungsinstitut in Pulawy noch keine Fische erhalten, sagte der Leiter Krzysztof Niemczuk am Freitag der Nachrichtenagentur PAP. «Wir warten noch immer und gehen davon aus, dass uns die erste Partie von Fischen für die Untersuchungen heute Abend erreicht.»

Die Fische sollen auf Metalle, Pestizide und andere giftige Stoffe untersucht werden. Niemczuk: «Es gibt so viele Substanzen, die das Fischsterben verursacht haben könnten, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen können, was die Ursache sein könnte.»

Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen in Brandenburg an der Grenze zu Polen. Tausende tote Fische wurden in dem Fluss entdeckt, ein Teil davon auf Höhe der Stadt Frankfurt (Oder) und umliegender Orte. Nach Angaben der polnischen Wasserbehörde sind zehn Tonnen verendeter Fisch geborgen worden.

Nicht nur die Analyse der toten Fische, auch die der Wasserproben aus der Oder in Polen halten an. Am Donnerstag hatte Vize-Infrastrukturminister Grzegorz Witkowski gesagt, man werde die Analyseergebnisse des Flusswassers «maximal im Laufe einer Woche» vorlegen können. Nach ersten Erkenntnissen aus Deutschland gibt es Hinweise auf eine erhebliche Quecksilberbelastung des Wassers. Mit Blick auf diese Hinweise gab der Anglerverband in Zielona Gora am Freitag bekannt, man werde das Einsammeln der toten Fische sofort einstellen.

In Polen wächst derweil die Kritik an einer zu langsamen Reaktion der Behörden und der Regierung auf das Fischsterben. «Die polnische Seite hat seit dem 26. Juli Informationen über die Vergiftung, Deutschland seit vorgestern. Nach knapp zwei Tagen haben sie mitgeteilt, dass die Ursache stark giftige Quecksilberverbindungen sein könnten. Polens Regierung weiß dies bis heute nicht, obwohl die Katastrophe bereits zwei Wochen zurückliegt», sagte der Bürgermeister des Ortes Krosno Odrzanskie, Marek Cebula, der Zeitung «Gazeta Wyborcza».

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